Die Geschichte des Nussknackers
Auf der ganzen Welt gehört der Nussknacker zu Weihnachten einfach dazu. Die bunte Holzfigur wurde vor rund 150 Jahren im Erzgebirge erfunden und spielt eine Hauptrolle im gleichnamigen berühmten Ballett.
Ein Mädchen bekommt zu Weihnachten einen Nussknacker geschenkt, der in der Nacht zum Leben erwacht. 1816 schrieb der deutsche Autor E.T.A. Hoffmann die erste Version dieses Märchens: „Nussknacker und Mausekönig“. Seine Geschichte inspirierte Friedrich Wilhelm Füchtner 1870 zur ersten Nussknacker-Figur aus Holz. Der Kunsthandwerker stammte aus dem Erzgebirge, das für seine aufwendigen Holzschnitzereien bekannt ist. Dass der Nussknacker einmal durch ein Ballett weltberühmt werden würde, konnte Füchtner nicht ahnen. Heute ist die deutsche Firma Steinbach der größte Hersteller von Nussknackern. Die Familie stammt aus dem Erzgebirge und ging nach dem Zweiten Weltkrieg nach Hannover. Zu ihrem Glück: Denn dort waren viele US-amerikanische Soldaten stationiert, die den Nussknacker als typisch deutsches Souvenir mit nach Hause nahmen und berühmt machten.
Ein traditioneller Nussknacker wird auch heute noch in 130 Arbeitsschritten aufwendig hergestellt. Nussknackerfiguren stellen meistens Könige, Soldaten oder Polizisten dar. Jede Figur besteht aus verschiedenen Holzarten und bis zu 60 Teilen. Der Bart und die Haare sind aus Kaninchenfell. Gesicht und Kleidung des Nussknackers werden mit der Hand bemalt. Deshalb kosten Originale aus dem Erzgebirge mindestens 70 Euro.
Doch die Figur ist viel mehr als nur ein Werkzeug, um Nüsse zu öffnen. Schon 1835 schrieb der berühmte Märchenerzähler Jacob Grimm, dass der Nussknacker mit seinen großen Zähnen böse Geister vertreibt und Glück in die Häuser bringt. Der Sieg des Guten über das Böse ist eine Botschaft, die den Menschen gerade in der Weihnachtszeit Hoffnung gibt.
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