22.03.2019 – Langsam gesprochene Nachrichten
EU-Gipfel beschließt Zwei-Stufen-Plan für Brexit
Die britische Premierministerin Theresa May hat das Angebot der EU für eine mögliche Verschiebung des Brexits angenommen. EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte sie über den Beschluss des Gipfeltreffens unterrichtet. Darin bieten die anderen 27 Staats- und Regierungschefs London zwei Möglichkeiten für eine Verschiebung des Austritts aus der Europäischen Union an. Demnach wird der Termin auf den 22. Mai verlegt, falls das britische Parlament das Austrittsabkommen doch noch annehmen sollte. Stimmt das Unterhaus erneut nicht zu, soll es eine nur kurze Verlängerung bis zum 12. April geben.
US-Außenminister Pompeo droht Venezuela
Die USA fordern die sofortige Freilassung des Stabschefs von Venezuelas selbsternanntem Übergangspräsidenten Juan Guaidó, Roberto Marrero. US-Außenminister Mike Pompeo droht mit Konsequenzen, sollte die Regierung von Staatschef Nicolás Maduro weiterhin gegen Guaidó und dessen Verbündete vorgehen. Auch die Europäische Union fordert eine bedingungslose Freilassung. Ein Sprecher der Vereinten Nationen rief zu Dialog und Deeskalation auf. Marrero war gestern in seinem Haus in Caracas bei einer Razzia von Mitarbeitern des Geheimdienstes festgenommen worden.
Trumps Golanhöhen-Vorstoß von arabischen Staaten verurteilt
Die überraschenden Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zu den von Israel besetzten Golanhöhen haben scharfe Reaktionen ausgelöst. Trumps Forderung, die USA sollten die Souveränität Israels über das Gebiet anerkennen, wurde von der Arabischen Liga, der Türkei und Syrien verurteilt. Israel hatte 1967 einen großen Teil der Golanhöhen von Syrien erobert und später annektiert. Der Schritt ist international nicht anerkannt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bedankte sich bei Trump. Dieser habe "Geschichte geschrieben".
Neuseeland gedenkt der Terroropfer von Christchurch
Mit zwei Schweigeminuten haben die Menschen in Neuseeland der 50 Todesopfer des Anschlags auf die beiden Moscheen vor einer Woche in Christchurch gedacht. Im ganzen Land stand das öffentliche Leben unmittelbar nach dem Ruf eines Muezzins der angegriffenen Al-Noor-Moschee zum Freitagsgebet still. In einem Park gegenüber der Moschee hatten sich tausende Menschen für die Schweigeminuten versammelt, darunter auch Regierungschefin Jacinda Ardern. Dem australischen Rechtsextremisten, der die Anschläge verübt hatte, droht lebenslange Haft.
Indonesische Fluggesellschaft storniert Kauf von 49 Boeing 737 MAX 8
Nach den Abstürzen von zwei Boeing 737 MAX 8 hat die erste Fluggesellschaft Bestellungen storniert. Die indonesische Airline Garuda widerrief den Kauf von 49 Maschinen dieses Typs im Wert von rund vier Milliarden Dollar, wie Unternehmenssprecher Ikhsan Rosan sagte. Die Passagiere hätten das Vertrauen in den Flugzeugtyp verloren, sagte er zur Begründung. Garuda erklärte, man wolle nicht den Flugzeugbauer wechseln, sondern strebe den Kauf eines anderen Modells an.
47 Tote nach Chemie-Explosion in China
Nach einer schweren Explosion in einem Chemiepark in Ostchina ist die Zahl der Opfer deutlich gestiegen: 47 Menschen kamen bei dem Unglück in Yancheng in der Provinz Jiangsu ums Leben, 90 Menschen wurden schwer verletzt, von denen sich viele in einem kritischen Zustand befinden. Das teilte die Lokalregierung mit. Die Druckwelle beschädigte auch Hausfassaden in der Umgebung und zerstörte zahlreiche Fenster, wie auf Videoaufnahmen des Unglücks zu erkennen ist. 640 Menschen zogen sich nach Behördenangaben Schnittwunden und andere Verletzungen zu und wurden in Krankenhäusern behandelt.
UN: mehr als 550 Todesopfer durch Wirbelsturm Idai
Die Zahl der Todesopfer durch den Wirbelsturm Idai in Südostafrika ist nach UN-Angaben auf mehr als 550 gestiegen. Die meisten Opfer gebe es in Mosambik und Simbabwe, sagte die Chefin des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, Gemma Connell. Auch aus Malawi seien mehr als 50 Tote gemeldet worden. Eine Woche nach dem Sturm harren in den Überschwemmungsgebieten in Mosambik immer noch tausende Menschen auf Bäumen und Dächern aus. Die Rettungsarbeiten werden durch neue starke Regenfälle erschwert. 1,7 Millionen Menschen sind in Mosambik dringend auf Hilfe angewiesen.