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Youtube-Lektionen - April 2020, Die Geschichte des Hundes

Die Geschichte des Hundes

Ob gelassen oder lebhaft, klein oder groß – kein anderes Tier ist dem Menschen so treu ergeben wie der Hund.

Der Hund ist das erste Haustier des Menschen. Er wird zu seinem ständigen Begleiter, zum besten Freund und Partner.

Die Erfolgsgeschichte der Beziehung beginnt vor etwa 45.000 Jahren. Sie führt durch alle Zeiten, Kontinente und Kulturen.

Der Europäische Grauwolf ist der Stammvater des Hundes. Ein gefürchtetes und überaus erfolgreiches Raubtier – stark, robust und schlau.

In Zeiten der Not sind es die weniger scheuen Tiere, die sich bis zu den Lagerplätzen der Menschen vorwagen.

In ihren Abfallhalden wühlen sie nach Essensresten.

Die Eiszeitjäger lassen sie gewähren – Mensch und Wolf gewöhnen sich aneinander. Und sie gehen eine Zweckbeziehung ein.

Die Familien dulden die Wölfe in ihrer Nähe und nutzen sie im Gegenzug als Frühwarnsystem vor wilden Tieren und zum Aufspüren von Beute.

Die Zusammenarbeit beschleunigt die Entwicklung. Der Lagerwolf entsteht – nicht völlig gezähmt, aber im Umgang mit dem Menschen bereits erfahren.

Der Wolf hat den Hunden nicht nur das Sozialverhalten weitergegeben, sondern ihnen auch körperliche Eigenschaften vererbt.

Sein Panoramablick erfasst ein Gesichtsfeld von über 250 Grad.

Im Dunkeln sieht er ausgezeichnet, selbst winzige Insekten erkennt er noch aus drei Meter Entfernung.

Hervorragend ist das Gehör des Wolfes. Er kann seine Beute auch dann lokalisieren, wenn sie weit entfernt oder verborgen ist.

Zudem hört er Laute im Ultraschallbereich – eine Welt, die dem menschlichen Gehör unzugänglich bleibt.

Der Geruchssinn ist für den Superjäger am wichtigsten. Er spürt selbst drei Tage alte Witterung auf.

Möglich macht das eine große Riechschleimhaut in der oberen Nasenhöhle. Der Wolf hat eben eine feine Nase.

Aus der Chauvet-Höhle in Frankreich stammt die Entdeckung uralter Fußspuren von einem etwa acht Jahre alten Kind.

Forscher glauben, das Kind war nicht allein in der Höhle.

Abdrücke haben ergeben, dass sich dort im selben Zeithorizont auch ein Wolf oder Hund aufgehalten haben muss.

Niemand kann sagen, ob sich die beiden in der Höhle tatsächlich begegnet sind.

Sicher ist nur, dass beide die Chauvet-Höhle genutzt haben – und zwar vor rund 26.000 Jahren.

Fest steht auch: Am Ende der letzten Großen Eiszeit erfährt das Verhältnis zwischen Mensch und Tier einen Entwicklungsschub.

Mit dem Aussterben des Mammuts und anderer Großwildtiere muss sich der Mensch andere Beutetiere suchen – sie sind kleiner und vor allem viel schneller.

Der Mensch braucht den Hund mehr denn je und setzt ihn für eine völlig neue Aufgabe ein.

Er wird zum idealen und verlässlichen Jagdgefährten des Menschen. Der Hund spürt die Tiere auf und treibt sie vor den Speer der Jäger.

Als in der Jungsteinzeit aus Jägern und Sammlern sesshafte Bauern und Viehzüchter werden, ist der Hund so weit angepasst, dass er sich von den Siedlern sogar füttern lässt.

Und er wird zum Beschützer der Ziegen und Schafe.

Im Reich der Pharaonen verhelfen die Ägypter dem Hund zu Kultstatus. Der Vorstellung nach gehört der treue Gefährte zum Kreis der mächtigsten Götter.

Als Anubis wacht er über die Verstorbenen auf ihrer gefährlichen Reise ins Jenseits.

Der Anubis-Kult ist im Glauben der Ägypter so tief verwurzelt, dass sie sich sogar eine Glatze scheren, wenn ihr geliebtes Tier stirbt.

Das Ritual ist Ausdruck ihrer tief empfundenen Trauer.

Im 4. Jahrhundert vor Christus setzt sich der griechische Feldherr Xenophon zum ersten Mal wissenschaftlich mit dem Hund auseinander.

Er schreibt einen Ratgeber.

„Hippocentaurus? Hippocentaurus? Hierher!“

Die Befehle müssen knapp und eindeutig sein, notiert er. Und der Hundename müsse kurz sein.

Der Name seines eigenen Hundes ist allerdings alles andere als kurz.

Es heißt, selbst der kluge Xenophon soll immer wieder an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert sein.

„Aber das bleibt unter uns – versprochen!?“ Im Mittelalter ist es Hildegard von Bingen, die schreibt: „Gib dem Menschen einen Hund, und er wird gesund." Die berühmte Nonne war davon überzeugt, dass der Hund Wunden heile, wenn er mit seiner Zunge darüber lecke.

Im Bürgertum stehen Hunde für Treue in der Ehe und für Fruchtbarkeit. Damals sind sie auf vielen Gemälden zu sehen.

Auch die Mitglieder der europäischen Königshöfe lassen sich gern mit ihren Lieblingen darstellen – Hunde sind Statussymbol und Sinnbild für die Treue der Herrscher zu ihrem Volk.

Preußenkönig Friedrich II. soll in seine Windhunde ganz vernarrt gewesen sein.

Der „Alte Fritz“ habe einmal verbittert festgestellt, dass Hunde in jedem Fall die besseren Menschen seien.

Der Mensch kann nicht ohne seinen Hund. Doch wer passt zu wem? Dackel oder Dobermann, Spitz oder Schäferhund?

Manchmal sehen Mensch und Tier einander ähnlich, manchmal spiegeln die Hunde den Charakter ihres Besitzers wider.

Alexander der Große bringt mächtige Molosser aus Persien mit nach Hause. Konrad Adenauer hat Rottweiler geliebt.

Frank Sinatra und Ronald Reagen verbindet nur ihre Leidenschaft für King Charles. Des Pudels Kern auf der Spur war Arthur Schopenhauer.

Und Dackel „Lump“ soll Picassos längste und glücklichste Beziehung gewesen sein.

Und SIE ist ohne SIE nicht komplett. Die Corgies der Queen dürfen im Buckingham Palace frei herumlaufen.

Und die Weihnachtsgeschenke sucht die Königin von England höchstpersönlich für ihre Lieblinge aus.

Seit Jahrtausenden sind die Vierbeiner die ständigen Begleiter des Menschen. Sie sind wie wir soziale Wesen – ein Geschenk der Evolution.

Der Hund ist das älteste Haustier in der Geschichte des Menschen – und beide sind heute ziemlich beste Freunde.


Die Geschichte des Hundes The history of the dog A história do cão

Ob gelassen oder lebhaft, klein oder groß – kein anderes Tier ist dem Menschen so treu ergeben wie der Hund. Whether relaxed or lively, small or large - no other animal is as loyal to humans as the dog.

Der Hund ist das erste Haustier des Menschen. Er wird zu seinem ständigen Begleiter, zum besten Freund und Partner. The dog is man's first pet. He becomes his constant companion, best friend and partner.

Die Erfolgsgeschichte der Beziehung beginnt vor etwa 45.000 Jahren. Sie führt durch alle Zeiten, Kontinente und Kulturen. The relationship's success story began about 45,000 years ago. It leads through all ages, continents and cultures.

Der Europäische Grauwolf ist der Stammvater des Hundes. Ein gefürchtetes und überaus erfolgreiches Raubtier – stark, robust und schlau. The European gray wolf is the progenitor of the dog. A feared and extremely successful predator - strong, robust and smart.

In Zeiten der Not sind es die weniger scheuen Tiere, die sich bis zu den Lagerplätzen der Menschen vorwagen. In times of need, it is the less shy animals that venture to people's campsites.

In ihren Abfallhalden wühlen sie nach Essensresten. In their garbage dumps they dig for leftovers.

Die Eiszeitjäger lassen sie gewähren – Mensch und Wolf gewöhnen sich aneinander. Und sie gehen eine Zweckbeziehung ein. The ice age hunters allow it - humans and wolf get used to each other. And they have a purpose relationship.

Die Familien dulden die Wölfe in ihrer Nähe und nutzen sie im Gegenzug als Frühwarnsystem vor wilden Tieren und zum Aufspüren von Beute. The families tolerate the wolves in their vicinity and in return use them as an early warning system against wild animals and to track down prey.

Die Zusammenarbeit beschleunigt die Entwicklung. Der Lagerwolf entsteht – nicht völlig gezähmt, aber im Umgang mit dem Menschen bereits erfahren. Cooperation accelerates development. The camp wolf is created - not completely tamed, but already experienced in dealing with humans.

Der Wolf hat den Hunden nicht nur das Sozialverhalten weitergegeben, sondern ihnen auch körperliche Eigenschaften vererbt. The wolf not only passed on social behavior to the dogs, but also inherited their physical characteristics.

Sein Panoramablick erfasst ein Gesichtsfeld von über 250 Grad. Its panoramic view covers a field of view of over 250 degrees.

Im Dunkeln sieht er ausgezeichnet, selbst winzige Insekten erkennt er noch aus drei Meter Entfernung. He can see very well in the dark, he even recognizes tiny insects from a distance of three meters.

Hervorragend ist das Gehör des Wolfes. Er kann seine Beute auch dann lokalisieren, wenn sie weit entfernt oder verborgen ist. The wolf's hearing is excellent. It can locate its prey even if it is far away or hidden.

Zudem hört er Laute im Ultraschallbereich – eine Welt, die dem menschlichen Gehör unzugänglich bleibt.

Der Geruchssinn ist für den Superjäger am wichtigsten. Er spürt selbst drei Tage alte Witterung auf. The sense of smell is most important for the superhunter. He senses weather three days old himself.

Möglich macht das eine große Riechschleimhaut in der oberen Nasenhöhle. Der Wolf hat eben eine feine Nase.

Aus der Chauvet-Höhle in Frankreich stammt die Entdeckung uralter Fußspuren von einem etwa acht Jahre alten Kind.

Forscher glauben, das Kind war nicht allein in der Höhle.

Abdrücke haben ergeben, dass sich dort im selben Zeithorizont auch ein Wolf oder Hund aufgehalten haben muss. Imprints have shown that a wolf or dog must have been there in the same time horizon.

Niemand kann sagen, ob sich die beiden in der Höhle tatsächlich begegnet sind.

Sicher ist nur, dass beide die Chauvet-Höhle genutzt haben – und zwar vor rund 26.000 Jahren. What is certain is that both used the Chauvet Cave - around 26,000 years ago.

Fest steht auch: Am Ende der letzten Großen Eiszeit erfährt das Verhältnis zwischen Mensch und Tier einen Entwicklungsschub. One thing is also certain: at the end of the last Great Ice Age, the relationship between humans and animals is experiencing a development spurt.

Mit dem Aussterben des Mammuts und anderer Großwildtiere muss sich der Mensch andere Beutetiere suchen – sie sind kleiner und vor allem viel schneller.

Der Mensch braucht den Hund mehr denn je und setzt ihn für eine völlig neue Aufgabe ein. Humans need the dog more than ever and use it for a completely new task.

Er wird zum idealen und verlässlichen Jagdgefährten des Menschen. Der Hund spürt die Tiere auf und treibt sie vor den Speer der Jäger. He becomes the ideal and reliable hunting companion for humans. The dog tracks down the animals and drives them in front of the hunters spear.

Als in der Jungsteinzeit aus Jägern und Sammlern sesshafte Bauern und Viehzüchter werden, ist der Hund so weit angepasst, dass er sich von den Siedlern sogar füttern lässt. When hunters and gatherers turned into sedentary farmers and cattle breeders in the Neolithic Age, dogs were adapted to such an extent that they could even be fed by the settlers.

Und er wird zum Beschützer der Ziegen und Schafe.

Im Reich der Pharaonen verhelfen die Ägypter dem Hund zu Kultstatus. Der Vorstellung nach gehört der treue Gefährte zum Kreis der mächtigsten Götter. In the kingdom of the pharaohs, the Egyptians help the dog achieve cult status. According to the idea, the faithful companion belongs to the circle of the most powerful gods.

Als Anubis wacht er über die Verstorbenen auf ihrer gefährlichen Reise ins Jenseits. As Anubis, he watches over the deceased on their dangerous journey to the afterlife.

Der Anubis-Kult ist im Glauben der Ägypter so tief verwurzelt, dass sie sich sogar eine Glatze scheren, wenn ihr geliebtes Tier stirbt. The cult of Anubis is so deeply rooted in the beliefs of the Egyptians that they even go bald when their beloved animal dies.

Das Ritual ist Ausdruck ihrer tief empfundenen Trauer. The ritual is an expression of her deeply felt sadness.

Im 4. Jahrhundert vor Christus setzt sich der griechische Feldherr Xenophon zum ersten Mal wissenschaftlich mit dem Hund auseinander. In the 4th century BC the Greek general Xenophon scientifically dealt with the dog for the first time.

Er schreibt einen Ratgeber. He's writing a guidebook.

„Hippocentaurus? Hippocentaurus? Hierher!“ "Hippocentaurus? Hippocentaurus? Here!"

Die Befehle müssen knapp und eindeutig sein, notiert er. Und der Hundename müsse kurz sein. The orders must be concise and clear, he notes. And the dog's name must be short.

Der Name seines eigenen Hundes ist allerdings alles andere als kurz. The name of his own dog is anything but short.

Es heißt, selbst der kluge Xenophon soll immer wieder an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert sein. It is said that even the clever xenophone has repeatedly failed due to its own claims.

„Aber das bleibt unter uns – versprochen!?“  Im Mittelalter ist es Hildegard von Bingen, die schreibt: „Gib dem Menschen einen Hund, und er wird gesund." "But that stays between us - I promise !?" In the Middle Ages, it is Hildegard von Bingen who writes: "Give people a dog and they'll get well." Die berühmte Nonne war davon überzeugt, dass der Hund Wunden heile, wenn er mit seiner Zunge darüber lecke. The famous nun was convinced that the dog would heal wounds if he licked it with his tongue.

Im Bürgertum stehen Hunde für Treue in der Ehe und für Fruchtbarkeit. Damals sind sie auf vielen Gemälden zu sehen. In the middle class, dogs stand for fidelity in marriage and for fertility. At that time they can be seen in many paintings.

Auch die Mitglieder der europäischen Königshöfe lassen sich gern mit ihren Lieblingen darstellen – Hunde sind Statussymbol und Sinnbild für die Treue der Herrscher zu ihrem Volk. The members of the European royal courts also like to be represented with their favorites - dogs are a status symbol and symbol of the loyalty of the rulers to their people.

Preußenkönig Friedrich II. soll in seine Windhunde ganz vernarrt gewesen sein. King of Prussia Friedrich II is said to have been very fond of his sighthounds.

Der „Alte Fritz“ habe einmal verbittert festgestellt, dass Hunde in jedem Fall die besseren Menschen seien. The “old Fritz” had once embitteredly found that dogs are definitely the better people.

Der Mensch kann nicht ohne seinen Hund. Doch wer passt zu wem? Dackel oder Dobermann, Spitz oder Schäferhund? Man cannot do without his dog. But who suits whom? Dachshund or Doberman, Spitz or German Shepherd?

Manchmal sehen Mensch und Tier einander ähnlich, manchmal spiegeln die Hunde den Charakter ihres Besitzers wider.

Alexander der Große bringt mächtige Molosser aus Persien mit nach Hause. Konrad Adenauer hat Rottweiler geliebt.

Frank Sinatra und Ronald Reagen verbindet nur ihre Leidenschaft für King Charles. Des Pudels Kern auf der Spur war Arthur Schopenhauer. Frank Sinatra and Ronald Reagen only share their passion for King Charles. Arthur Schopenhauer was on the trail of the poodle's core.

Und Dackel „Lump“ soll Picassos längste und glücklichste Beziehung gewesen sein. And Dachshund "Lump" is said to have been Picasso's longest and happiest relationship.

Und SIE ist ohne SIE nicht komplett. Die Corgies der Queen dürfen im Buckingham Palace frei herumlaufen.

Und die Weihnachtsgeschenke sucht die Königin von England höchstpersönlich für ihre Lieblinge aus. And the Queen of England personally selects the Christmas presents for her favorites.

Seit Jahrtausenden sind die Vierbeiner die ständigen Begleiter des Menschen. Sie sind wie wir soziale Wesen – ein Geschenk der Evolution.

Der Hund ist das älteste Haustier in der Geschichte des Menschen – und beide sind heute ziemlich beste Freunde.