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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 06.09.2021 - Linke hofft auf Regierungsbeteiligung; Quarantäneregeln in Schulen; Taliban erobern

ZDF heute Sendung vom 06.09.2021 - Linke hofft auf Regierungsbeteiligung; Quarantäneregeln in Schulen; Taliban erobern

Diese Untertitel sind live produziert.

Die Nachrichten des Tages, heute mit Barbara Hahlweg.

Guten Abend und willkommen zum Nach- richtenüberblick an diesem Montag.

An meiner Seite ist Norbert König für den Sport.

Und wir haben u.a. diese Themen für Sie:

Werben für Rot-Grün-Rot:

Die Linkspartei umgarnt mit einem Sofortprogramm SPD und Grüne.

Einheitliche Quarantäneregel für Schulen:

Bundesweit sollen nur noch Sitznachbarn

für fünf Tage zu Hause bleiben.

Abschied von einem großen Schauspieler:

Jean-Paul Belmondo ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der Wahlkampf nimmt weiter an Fahrt auf: Die Linke wittert die Chance

zum Mitregieren und warb heute für eine Koalition mit SPD und Grünen.

CSU-Chef Söder dagegen warnte, ein solches Bündnis

stünde für höhere Steuern und Enteignungen.

Und SPD-Kanzlerkandidat Scholz, der schließt ein Bündnis mit der Linken

zwar nicht explizit aus, zeigt aber keinerlei Interesse.

Andrea Maurer über mögliche Regierungspartner.

So sehen gut gelaunte Spitzenkandidaten einer Partei aus,

die in aktuellen Umfragen bei gerade mal 6 bis 7 % liegt.

Die Debatte über Rot-Grün-Rot

eröffnet der Linken eine neue Wahlkampfbühne.

Selbstbewusst stellen Wissler und Bartsch

ihr "Sofortprogramm für einen Regierungswechsel" vor.

Es müssen jetzt alle Farbe bekennen, weil wenn man sein eigenes Programm

und seine eigene Kampagne ernst nimmt,

dann müssten eigentlich SPD und Grüne relativ deutlich machen,

dass das mit FDP und Union eben nicht umzusetzen ist.

Die Parteichefin meint: höheren Mindestlohn, Kindergrundsicherung,

Klimaschutz, Mietenstopp.

Das Bekenntnis zur NATO allerdings verweigern Wissler und Bartsch.

Und ziehen rote außenpolitische Linien.

Also eine Regierung, die die Rüstungsausgaben steigert

und Waffen in Krisengebiete liefert,

ehrlich gesagt, die wird es mit der Linken nicht geben.

Im Kontrast dazu heute das Treffen des SPD-Kanzlerkandidaten

mit dem französischen Präsidenten Macron in Paris.

Es geht um gemeinsame Verteidigungssysteme,

eine starke Kooperation in der NATO.

Beides Voraussetzung für jede Regierungsbildung, sagt Scholz,

als er nach einem Bündnis mit der Linken gefragt wird.

Und das kann ich allen versichern,

wer jetzt sein Kreuz bei der SPD macht,

damit er mich als Kanzler bekommt, wird auch den Kanzler kriegen,

den er sich vorstellt.

Nämlich einen, der auf diese Prinzipien achtet,

die für die Sicherheit Deutschlands von Bedeutung sind.

Ein klares Nein zu Rot-Grün-Rot,

das der politische Gegner von Scholz fordert, ist das nicht.

Beim politischen Frühschoppen in Abensberg versucht der CSU-Chef,

konservative Wähler zu mobilisieren.

Im Kern geht es um eine einzige Frage:

Wollen wir weiter ein bürgerliches Land sein?

Oder wollen wir nach links rutschen?

Es sind noch 20 Tage bis zur Wahl.

Der Wahlkampf wird immer mehr zum Lagerwahlkampf.

Die Union drängt darauf, dass Olaf Scholz Farbe bekennt

und eine Koalition mit der Linken ausschließt.

Theo Koll in Berlin, warum macht er das nicht?

Formal ist Olaf Scholz an einen SPD-Parteitagsbeschluss

aus dem Jahr 2013 gebunden.

Dort wurde festgelegt, dass auch Bündnisse mit der Linkspartei

nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden sollen.

Und taktisch dürfte es darum gehen, die Trumpfkarte Linksbündnis

nicht frühzeitig aus der Hand zu geben,

denn bei möglicherweise sperrigen Koalitionsverhandlungen

könnte das die FDP gefügiger machen.

Angesichts der anhaltenden und massiven Warnungen der Union

vor einem solchen Linksbündnis

stellt sich aber natürlich die Frage:

Wie teuer wird eine solche Trumpfkarte für Olaf Scholz?

Und da zeigt sich, dass zwar einer- seits die Anhänger von Union und FDP

sehr deutlich gegen ein Linksbündnis sind, es andererseits aber

von allen denkbaren Koalitionen immerhin die Zweitbeliebteste ist.

Das politische Preisschild ist also noch relativ unleserlich.

Vor der Bundestagswahl gibt es immer mehr Cyberangriffe

auf deutsche Politiker.

Die Bundesregierung geht davon aus,

dass der russische Militärgeheimdienst dahinter steckt.

Deshalb heute deutliche Worte in Richtung Moskau:

Man fordere die russische Regierung mit allem Nachdruck auf,

diese unzulässigen Cyberaktivitäten sofort einzustellen,

sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Zum Thema Corona:

In den meisten Bundesländern läuft die Schule wieder.

Heißt für Zehntausende Schülerinnen und Schüler aber auch:

Ab in Quarantäne statt ins Klassenzimmer.

Denn anders als bei Älteren gibt es bei den Jüngeren wenige Impfungen

und viele Infektionen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt bei den 65- bis 84-Jährigen aktuell 14.

Bei den 15- bis 29-Jährigen ist sie zehnmal höher.

Die Quarantäneregeln sind bisher aber je nach Region verschieden:

Mal gelten sie nur für Infizierte, mal für die ganze Klasse.

Jetzt soll Einheitlichkeit her.

Guido Jahn.

Am evangelischen Gymnasium in Meiningen, Thüringen

wollen sie kein Risiko eingehen.

Zwei Tests pro Woche und zwar alle, also auch geimpft und Genesene.

Dazu Maske und Lüften, damit keine Infektion

in die Klassenräume geschleppt wird.

Ich würde mir natürlich wünschen,

dass wir ohne starke Einschränkungen durchkommen,

ohne einen Lockdown.

Man gewöhnt sich schnell an diese Regeln

und sie sind ja nicht ganz absurd.

Bisher schickte Schulleiterin Schenker

Infizierte und die ganze Klasse in Quarantäne.

Nun bundesweit eine Vereinheitlichung.

Nur noch die engsten Kontakte sollen nachhause geschickt werden,

haben die Gesundheitsminister beschlossen.

Wir haben beschlossen, dass man sich am fünften Tag

mit einem Test aus der Quarantäne frei testen kann.

Denn bei einer Klassenquarantäne würden viele Kinder,

die mit daheim bleiben, bestraft, 14 Tage ist eine lange Zeit.

Nur Infizierte und Sitznachbarn in Quarantäne zu schicken,

fand die Schulleitung hier genug.

Sinnvoll ist es, die ganze Klasse in Quarantäne zu schicken.

Sie werde die neuen Regeln umsetzen.

Quarantäne für Schülerinnen und Schüler.

Wie gut sind die neuen Regeln?

Darüber spricht "ZDFheute live" um 20.30 Uhr

mit dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit.

Und Sie können mitdiskutieren:

auf Facebook, YouTube und in unserer App.

Kommen wir zu den aktuellen Corona-Zahlen:

Das Robert Koch-Institut meldet 4.749 Neuinfektionen

binnen 24 Stunden.

Das sind 190 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 84,3.

Innerhalb eines Tages kamen 104 Corona-Infizierte

neu ins Krankenhaus.

Die Sieben-Tage-Inzidenz hier ist gesunken, auf 1,64.

Sie ist eine Symbolfigur der Protestbewegung in Belarus:

Maria Kolesnikowa, eigentlich Flötistin.

Bei den Massenprotesten in Minsk war die 39-Jährige

international bekannt geworden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Oppositionellen

blieb sie in ihrer Heimat, wurde vor einem Jahr festgenommen

und heute verurteilt, zu elf Jahren Haft.

Christian Semm berichtet.

Trotz Handschellen formt Maria Kolesnikowa

kurz vor dem Urteil wieder ein Herz.

Mit dieser Geste ist sie bekanntgeworden.

Heute der Schuldspruch gegen sie und ihren Mitangeklagten Maxim Snak.

Trotz der Repressionen und Brutalität gegen Regierungsgegner

versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude in Minsk

einige Unterstützer.

Wir halten das Urteil für widerrechtlich und unbegründet.

Es basiert nicht auf Beweisen.

Im Verlauf der gerichtlichen Untersuchung des Falls

sind ihre Schuld und nicht einmal die Verübung der Verbrechen

bestätigt worden, derer man sie bezichtigt.

Der Vorwurf: "Verschwörung zur Machtergreifung"

sowie der "Aufruf zu Aktionen gegen die nationale Sicherheit".

Kolesnikowa war im letzten Jahr zu einer der prominenten Anführerinnen

der Massenproteste gegen Diktator Lukaschenko geworden.

Zusammen mit Präsidentschafts- kandidatin Swetlana Tichanowskaja

und Veronika Tsepkalo

kämpften drei Frauen für ein freies Belarus ohne Lukaschenko.

Hunderttausende im ganzen Land gingen mit ihnen auf die Straße.

Kritik am Urteil heute auch von Menschenrechtlern.

Wir sind empört über dieses Urteil, auch wenn es nicht überraschend kam.

Wir haben gesehen, dass dieser Fall von Anfang an völlig erfunden war,

ganz offensichtlich aus politischen Gründen,

um Maria Kolesnikowa, Maxim Snak und Millionen von Menschen,

die ihnen folgten und an friedlichen Protesten teilgenommen haben,

zum Schweigen zu bringen.

Auch mehr als ein Jahr nach den so umstrittenen Präsidentschaftswahlen

hält sich Diktator Lukaschenko weiter brutal an der Macht.

Kolesnikowas und Snaks Anwälte wollen in Berufung gehen,

obwohl sie ahnen, dass das nichts ändern wird.

Nach Afghanistan:

Dort melden die Taliban, die letzte Bastion des Widerstands

erobert zu haben: das Pandschir-Tal.

Die Provinz liegt rund 150 Kilometer nordöstlich von Kabul

in einem engen Tal am Hindukusch und gilt als schwer zugänglich.

Widerstandskämpfer verteidigten die Region in den 80er-Jahren

erfolgreich gegen sowjetische Panzer.

Und auch den Taliban gelang es danach nie, Pandschir einzunehmen.

Und auch heute gibt es Zweifel.

Tom Palluch berichtet.

Die Flagge der Taliban weht nun auch im Pandschir-Tal,

vor dem Gebäude des Provinzgouverneurs.

Zumindest sollen diese Bilder dies belegen und ein Beweis sein

für den Taliban-Sieg gegen die Widerstandskämpfer der Region.

Ein Taliban-Sprecher sagt dazu später:

Wenn jemand zu den Waffen greift, sich als Widerstand bezeichnet

und Unruhen anzettelt, ist er zweifellos der Feind

des ganzen Landes und unseres Volkes.

Denn das Volk will nicht, dass der Krieg fortgesetzt wird.

Doch der Gegner, die Nationale Widerstandsfront im Pandschir-Tal,

bestreitet den Sieg.

Es werde weiter gekämpft.

Angeführt wird das Bündnis verschiedener Oppositionsgruppen

von Ahmed Massud.

Schon sein Vater war ein erbitterter Taliban-Gegner.

In einer Audiobotschaft fordert Massud:

Wo Sie auch sind, ob innerhalb oder außerhalb Afghanistans,

ich rufe Sie auf, einen nationalen Aufstand für die Würde, die Freiheit

und den Ruhm unseres Landes zu starten.

Ungeachtet dessen lassen die Taliban keinen Zweifel an ihrem Sieg.

Den Menschen im Land versprechen sie auch heute wieder:

Freiheit und Wohlstand.

Dabei weiß laut UNO momentan jeder Dritte in Afghanistan nicht,

wo er seine Mahlzeiten herbekommen soll.

Einem UN-Abgesandten haben die Taliban zugesagt,

humanitäre Helferinnen und Helfer zu unterstützen,

auch um die Versorgung mit Hilfsgütern sicherzustellen.

Es wird sich zeigen, was von diesen Versprechen übrigbleibt.

Aus Angst vor den neuen Machthabern

sind viele Familien aus dem Pandschir-Tal in die Berge geflohen.

Die Botschaft der Widerstandsfront jedoch ist eindeutig:

Aufgeben gegen die Taliban wollen sie nicht.

Auch heute wieder mussten Bahnreisende froh sein,

wenn sie sich überhaupt noch in einen Zug quetschen konnten.

70 % der Fernzüge fielen aus.

Wegen des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer.

Der ist zwar in wenigen Stunden vorbei,

aber der nächste könnte schon bevorstehen.

Denn zwischen Bahn und Gewerkschaft bewegt sich nichts.

Daniela Sonntag berichtet.

Viele warten auf wenige Züge, auch hier am Erfurter Hauptbahnhof

wieder ein Streiktag bei der Deutschen Bahn.

Die Kunden zwischen genervt und verständnisvoll:

Ich finde es auf der einen Seite richtig, dass was getan wird,

aber am Ende bestrafen sie die Passagiere, die Bahnfahrenden.

Ich bin froh, dass das Recht genutzt wird,

und so ganz ungerechtfertigt ist das auch nicht.

Die Fahrgäste können ja nichts dafür,

dass nicht genug Lohn gezahlt wird, dann verstehe ich nicht,

warum man das auf die Fahrgäste abwälzen muss.

Der Druck auf die GDL wächst.

Der Vorwurf: Es ginge nicht um Tarife, sondern um Politik.

Nach dem Tarifeinheitsgesetz

gilt immer nur der Vertrag der größten Gewerkschaft.

Die GDL will deshalb auch für Mitarbeiter,

z.B. in Werkstätten und Verwaltung, verhandeln.

Die Bahn wolle dies nicht zulassen.

Ich muss mich nicht einigen auf 3,2 %,

wenn die Bahn uns dauerhaft beschränkt auf Lokführer,

Zugbegleiter, Bordgastronomen, und damit verhindert,

dass wir die Mehrheit im jeweiligen Betrieb

tatsächlich auch erreichen können.

Die Deutsche Bahn kündigt an,

dass ab morgen wieder alles nach Fahrplan fahren soll

und kritisiert den Arbeitskampf.

Es ist unverantwortlich, in einer solchen Phase zu streiken,

in der in zwei Bundesländern, in Sachsen und Thüringen,

die Ferien zu Ende gehen

und in Bayern und Baden-Württemberg die Sommerferien noch anhalten.

Heute kein neues Angebot der Bahn,

keine Verhandlungsbereitschaft bei der GDL.

Eine Annäherung im Tarifstreit nicht in Sicht.

Die schönsten Frauen der Welt hingen an seinen Lippen:

Frankreichs Film-Ikone Jean-Paul Belmondo ist gestorben,

mit 88 Jahren.

Er verkörperte vieles:

den Draufgänger, den Frauenschwarm sowieso, auch den Komödianten.

In rund 80 Filmen spielte er mit, darunter die großen Klassiker

der Nouvelle Vague.

Eine Würdigung von Thomas Walde.

Jean-Paul Belmondo will Profiboxer werden,

hat aber in dieser Rolle wenig Erfolg.

Er macht eine Schauspielausbildung,

bekommt Auftritte an Pariser Bühnen und dann im Film.

Mit Romy Schneider in "Ein Engel auf Erden."

* Filmszene *

Der Durchbruch kommt 1960, "Außer Atem" macht Belmondo zum Star.

Der Film wird ein Klassiker des internationalen Kinos.

Belmondo spielt mit Ursula Andress, Jeanne Moreau und Sophia Loren,

hier im Film "Und dennoch leben sie".

Ein Merkmal Belmondos: Er macht seine Stunts selber.

Am Ende blickt er auf 80 Filme zurück.

Es ist etwas Besonderes, am ersten Tag war es phantastisch

und 40 Jahre später ist es das immer noch.

1999 erleidet Belmondo einen Schwächeanfall auf der Bühne,

zwei Jahre später einen Schlaganfall.

Er ist halbseitig gelähmt und kämpft sich mühsam ins Leben zurück.

Frankreich würdigt heute einen Künstler,

der den Ruf des Landes in der Welt mitgeprägt hat.

Präsident Macron lobt ihn in den höchsten Tönen.

"Jean-Paul Belmondo war ein nationaler Schatz,

voller Elan und guter Laune, mit scharfer Zunge

und geschmeidigem Körper, ein erhabener Held

und eine vertraute Gestalt, ein unermüdlicher Draufgänger

und Zauberer der Worte.

In ihm fanden wir uns alle wieder."

Belmondo war mehrmals verheiratet,

hatte vier Kinder und sechs Enkelkinder.

Der Mann, in dem sich die französische Nation wiederfand,

wurde 88 Jahre alt.

Und jetzt zu Dir, Norbert:

Die deutsche Fußballwelt ist mal wieder in Ordnung.

Es könnte das Startsignal sein für den Aufbruch in bessere Zeiten.

6:0 gegen überforderte Armenier, Tabellenführung übernommen.

Sollte auch übermorgen in Reykjavik gegen Island ein Sieg gelingen,

wäre es eine perfekte Neun-Punkte- Woche auf dem Weg zur WM 2022.

Nach einer Regenerationseinheit im Hotel

hatten die meisten Spieler heute frei.

So wie Leroy Sane, der gestern zu den Besten zählte

beim kleinen Fußballfest gegen einen limitierten Gegner.

So gut hatte man das Team schon lange nicht mehr spielen sehen.

Der Auftritt weckte Freude,

beim neuen Bundestrainer und bei den Fans.

18.000 Zuschauer hier in Stuttgart, dann solch eine Stimmung,

ist einfach genial.

Und ich glaube, jeder war bereit, alles zu geben.

Traumkombinationen, hohes Tempo, eine Demonstration der Spielstärke.

Auch Doppeltorschütze Serge Gnabry

hat seine Treffsicherheit wiedergefunden.

Man hat Spaß gesehen, Freude gesehen und im Endeffekt ein gutes Ergebnis,

ein gutes Spiel.

Es gab zwei Premieren: Jonas Hofmann

und der erst 19-jährige Debütant Karim Adeyemi

schossen ihr erstes Länderspieltor.

Es war eine Aufbruchstimmung zu spüren.

Doch der überzeugende Auftritt kann nur ein Anfang gewesen sein.

Brasilien gegen Argentinien, gestern der kürzeste Südamerika-Klassiker

der Fußballgeschichte.

Die Staatsmacht beendet das WM-Qualifikationsspiel

wegen Verstößen gegen Corona-Bestimmungen.

Fünf Minuten gespielt als Beamte der brasilianischen Gesundheitsbehörde

und der Bundespolizei das Spielfeld betreten.

Rudelbildung.

Hitzige Diskussionen, dabei auch die Superstars Neymar und Messi.

Vier argentinische Profis, alle noch am letzten Wochenende beteiligt

in der englischen Premier League, haben dies nicht angegeben,

wollen damit eine drohende zweiwöchige Quarantäne umgehen.

Unklar warum drei von ihnen es trotzdem bis auf den Rasen

und in die Startelf geschafft haben.

Das ist zwar das Gesetz, aber alles ist doch sehr verlogen.

Die Behörden tun doch sonst auch nichts.

Man hätte das Problem auch anders lösen können.

Die Corona-Pandemie sorgt für Chaos

und der Weltverband FIFA muss jetzt entscheiden,

ob und falls ja, wann das Spiel nachgeholt wird.

Der Siegeszug von Peter Gojowczyk bei den US Open ist gestoppt.

Der Qualifikant unterliegt im Achtelfinale

dem erst 18-jährigen Spanier Carlos Alcaráz.

Und Angelique Kerber verliert ebenfalls in einem Duell

der Generationen:

Die 18-jährige Leyla Fernandez, im Vordergrund,

die schon Titelverteidigerin Naomi Osaka bezwungen hatte,

beendet vorzeitig Kerbers Traum vom vierten Grand-Slam-Erfolg.

Mit 4:6, 7:6 und 6:2 setzt sich die Kanadierin

gegen die 33-jährige Deutsche durch.

Das Wetter beschert uns weiterhin einen schönen und zum Teil auch

richtig warmen Spätsommer.

Details dazu hat gleich Özden Terli.

Christian Sievers freut sich auf Sie im "heute journal" um 21.45 Uhr.

Wir sind morgen wieder da, danken für Ihr Interesse

und wünschen einen schönen Abend, auf Wiedersehen.

Das warme Spätsommerwetter geht in die Verlängerung,

das Hoch über Mitteleuropa hat sich ausgedehnt,

weit in den Osten Europas.

Aber Sie sehen hier, es kommt feuchte Luft mit Wolken,

v.a. in den Norden Deutschlands.

Ansonsten gibt es ein Tief ganz im Westen Europas

und das wird in der zweiten Wochenhälfte

dann für Schauer und Gewitter sorgen.

Schauen wir auf die kommende Nacht,

da gibt es v.a. im Norden mehr Wolken als im Südwesten.

Örtlich bildet sich Nebel.

Morgen im Tagesverlauf löst sich der Nebel allmählich auf

und die Sonne kommt hervor.

Die Tendenz im Norden zu mehr Wolken ist gegeben,

im Südwesten ist es freundlicher.

Nach Südosten hin dann in den Nachmittagsstunden

Schauer und Gewitter, vereinzelt zumindest.

Sie sehen, ganz im Westen und im Süden Deutschlands

ist es deutlich wärmer als nach Nordosten hin.

Die kommenden Tage bleiben erst einmal warm.

Donnerstag erste Schauer und Gewitter durchaus im Westen anzutreffen,

Freitag können die auch ziemlich kräftig ausfallen.

ZDF heute Sendung vom 06.09.2021 - Linke hofft auf Regierungsbeteiligung; Quarantäneregeln in Schulen; Taliban erobern تبث قناة ZDF اليوم اعتبارًا من 6 سبتمبر 2021 - آمال اليسار في المشاركة الحكومية؛ قواعد الحجر الصحي في المدارس؛ طالبان تنتصر ZDF heute Sendung vom 06.09.2021 - Left hopes for government participation; quarantine rules in schools; Taliban conquer ZDF heute Sendung vom 06.09.2021 - La sinistra spera nella partecipazione del governo; regole di quarantena nelle scuole; conquista dei talebani 2021年9月6日からのZDFドイツ国営放送の番組 - 左派政党が政府参加に期待、学校での検疫規則、タリバン征伐 Программа ZDF heute от 06.09.2021 - Левая партия надеется на участие правительства; Карантинные правила в школах; Талибан покоряет

Diese Untertitel sind live produziert.

Die Nachrichten des Tages, heute mit Barbara Hahlweg. أخبار اليوم اليوم مع باربرا هالويج. The news of the day, today with Barbara Hahlweg.

Guten Abend und willkommen zum Nach- richtenüberblick an diesem Montag. مساء الخير ومرحبا بكم في نشرة أخبار يوم الاثنين.

An meiner Seite ist Norbert König für den Sport. إلى جانبي، نوربرت هو ملك الرياضة.

Und wir haben u.a. diese Themen für Sie: ولدينا هذه المواضيع لك، من بين أمور أخرى: And we have these topics for you, among others:

Werben für Rot-Grün-Rot: الترويج للأحمر والأخضر والأحمر:

Die Linkspartei umgarnt mit einem Sofortprogramm SPD und Grüne. يوقع حزب اليسار الحزب الاشتراكي الديمقراطي وحزب الخضر في شرك من خلال برنامج فوري.

Einheitliche Quarantäneregel für Schulen: قواعد الحجر الصحي الموحدة للمدارس:

Bundesweit sollen nur noch Sitznachbarn على الصعيد الوطني، يجب على الأشخاص الذين يجلسون بجانب بعضهم البعض فقط الجلوس بجانب بعضهم البعض

für fünf Tage zu Hause bleiben.

Abschied von einem großen Schauspieler:

Jean-Paul Belmondo ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der Wahlkampf nimmt weiter an Fahrt auf: Die Linke wittert die Chance

zum Mitregieren und warb heute für eine Koalition mit SPD und Grünen.

CSU-Chef Söder dagegen warnte, ein solches Bündnis

stünde für höhere Steuern und Enteignungen.

Und SPD-Kanzlerkandidat Scholz, der schließt ein Bündnis mit der Linken

zwar nicht explizit aus, zeigt aber keinerlei Interesse.

Andrea Maurer über mögliche Regierungspartner.

So sehen gut gelaunte Spitzenkandidaten einer Partei aus,

die in aktuellen Umfragen bei gerade mal 6 bis 7 % liegt.

Die Debatte über Rot-Grün-Rot

eröffnet der Linken eine neue Wahlkampfbühne.

Selbstbewusst stellen Wissler und Bartsch

ihr "Sofortprogramm für einen Regierungswechsel" vor.

Es müssen jetzt alle Farbe bekennen, weil wenn man sein eigenes Programm

und seine eigene Kampagne ernst nimmt,

dann müssten eigentlich SPD und Grüne relativ deutlich machen,

dass das mit FDP und Union eben nicht umzusetzen ist.

Die Parteichefin meint: höheren Mindestlohn, Kindergrundsicherung,

Klimaschutz, Mietenstopp.

Das Bekenntnis zur NATO allerdings verweigern Wissler und Bartsch.

Und ziehen rote außenpolitische Linien.

Also eine Regierung, die die Rüstungsausgaben steigert

und Waffen in Krisengebiete liefert,

ehrlich gesagt, die wird es mit der Linken nicht geben.

Im Kontrast dazu heute das Treffen des SPD-Kanzlerkandidaten

mit dem französischen Präsidenten Macron in Paris.

Es geht um gemeinsame Verteidigungssysteme,

eine starke Kooperation in der NATO.

Beides Voraussetzung für jede Regierungsbildung, sagt Scholz,

als er nach einem Bündnis mit der Linken gefragt wird.

Und das kann ich allen versichern,

wer jetzt sein Kreuz bei der SPD macht,

damit er mich als Kanzler bekommt, wird auch den Kanzler kriegen,

den er sich vorstellt.

Nämlich einen, der auf diese Prinzipien achtet,

die für die Sicherheit Deutschlands von Bedeutung sind.

Ein klares Nein zu Rot-Grün-Rot,

das der politische Gegner von Scholz fordert, ist das nicht.

Beim politischen Frühschoppen in Abensberg versucht der CSU-Chef,

konservative Wähler zu mobilisieren.

Im Kern geht es um eine einzige Frage:

Wollen wir weiter ein bürgerliches Land sein?

Oder wollen wir nach links rutschen?

Es sind noch 20 Tage bis zur Wahl.

Der Wahlkampf wird immer mehr zum Lagerwahlkampf.

Die Union drängt darauf, dass Olaf Scholz Farbe bekennt

und eine Koalition mit der Linken ausschließt.

Theo Koll in Berlin, warum macht er das nicht?

Formal ist Olaf Scholz an einen SPD-Parteitagsbeschluss

aus dem Jahr 2013 gebunden.

Dort wurde festgelegt, dass auch Bündnisse mit der Linkspartei

nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden sollen.

Und taktisch dürfte es darum gehen, die Trumpfkarte Linksbündnis

nicht frühzeitig aus der Hand zu geben,

denn bei möglicherweise sperrigen Koalitionsverhandlungen

könnte das die FDP gefügiger machen.

Angesichts der anhaltenden und massiven Warnungen der Union

vor einem solchen Linksbündnis

stellt sich aber natürlich die Frage:

Wie teuer wird eine solche Trumpfkarte für Olaf Scholz?

Und da zeigt sich, dass zwar einer- seits die Anhänger von Union und FDP

sehr deutlich gegen ein Linksbündnis sind, es andererseits aber

von allen denkbaren Koalitionen immerhin die Zweitbeliebteste ist.

Das politische Preisschild ist also noch relativ unleserlich.

Vor der Bundestagswahl gibt es immer mehr Cyberangriffe

auf deutsche Politiker.

Die Bundesregierung geht davon aus,

dass der russische Militärgeheimdienst dahinter steckt.

Deshalb heute deutliche Worte in Richtung Moskau:

Man fordere die russische Regierung mit allem Nachdruck auf,

diese unzulässigen Cyberaktivitäten sofort einzustellen,

sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Zum Thema Corona:

In den meisten Bundesländern läuft die Schule wieder.

Heißt für Zehntausende Schülerinnen und Schüler aber auch:

Ab in Quarantäne statt ins Klassenzimmer.

Denn anders als bei Älteren gibt es bei den Jüngeren wenige Impfungen

und viele Infektionen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt bei den 65- bis 84-Jährigen aktuell 14.

Bei den 15- bis 29-Jährigen ist sie zehnmal höher.

Die Quarantäneregeln sind bisher aber je nach Region verschieden:

Mal gelten sie nur für Infizierte, mal für die ganze Klasse.

Jetzt soll Einheitlichkeit her.

Guido Jahn.

Am evangelischen Gymnasium in Meiningen, Thüringen

wollen sie kein Risiko eingehen.

Zwei Tests pro Woche und zwar alle, also auch geimpft und Genesene.

Dazu Maske und Lüften, damit keine Infektion

in die Klassenräume geschleppt wird.

Ich würde mir natürlich wünschen,

dass wir ohne starke Einschränkungen durchkommen,

ohne einen Lockdown.

Man gewöhnt sich schnell an diese Regeln

und sie sind ja nicht ganz absurd.

Bisher schickte Schulleiterin Schenker

Infizierte und die ganze Klasse in Quarantäne.

Nun bundesweit eine Vereinheitlichung.

Nur noch die engsten Kontakte sollen nachhause geschickt werden,

haben die Gesundheitsminister beschlossen.

Wir haben beschlossen, dass man sich am fünften Tag

mit einem Test aus der Quarantäne frei testen kann.

Denn bei einer Klassenquarantäne würden viele Kinder,

die mit daheim bleiben, bestraft, 14 Tage ist eine lange Zeit.

Nur Infizierte und Sitznachbarn in Quarantäne zu schicken,

fand die Schulleitung hier genug.

Sinnvoll ist es, die ganze Klasse in Quarantäne zu schicken.

Sie werde die neuen Regeln umsetzen.

Quarantäne für Schülerinnen und Schüler.

Wie gut sind die neuen Regeln?

Darüber spricht "ZDFheute live" um 20.30 Uhr

mit dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit.

Und Sie können mitdiskutieren:

auf Facebook, YouTube und in unserer App.

Kommen wir zu den aktuellen Corona-Zahlen:

Das Robert Koch-Institut meldet 4.749 Neuinfektionen

binnen 24 Stunden.

Das sind 190 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 84,3.

Innerhalb eines Tages kamen 104 Corona-Infizierte

neu ins Krankenhaus.

Die Sieben-Tage-Inzidenz hier ist gesunken, auf 1,64.

Sie ist eine Symbolfigur der Protestbewegung in Belarus:

Maria Kolesnikowa, eigentlich Flötistin.

Bei den Massenprotesten in Minsk war die 39-Jährige

international bekannt geworden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Oppositionellen

blieb sie in ihrer Heimat, wurde vor einem Jahr festgenommen

und heute verurteilt, zu elf Jahren Haft.

Christian Semm berichtet.

Trotz Handschellen formt Maria Kolesnikowa

kurz vor dem Urteil wieder ein Herz.

Mit dieser Geste ist sie bekanntgeworden.

Heute der Schuldspruch gegen sie und ihren Mitangeklagten Maxim Snak.

Trotz der Repressionen und Brutalität gegen Regierungsgegner

versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude in Minsk

einige Unterstützer.

Wir halten das Urteil für widerrechtlich und unbegründet.

Es basiert nicht auf Beweisen.

Im Verlauf der gerichtlichen Untersuchung des Falls

sind ihre Schuld und nicht einmal die Verübung der Verbrechen

bestätigt worden, derer man sie bezichtigt.

Der Vorwurf: "Verschwörung zur Machtergreifung"

sowie der "Aufruf zu Aktionen gegen die nationale Sicherheit".

Kolesnikowa war im letzten Jahr zu einer der prominenten Anführerinnen

der Massenproteste gegen Diktator Lukaschenko geworden.

Zusammen mit Präsidentschafts- kandidatin Swetlana Tichanowskaja

und Veronika Tsepkalo

kämpften drei Frauen für ein freies Belarus ohne Lukaschenko.

Hunderttausende im ganzen Land gingen mit ihnen auf die Straße.

Kritik am Urteil heute auch von Menschenrechtlern.

Wir sind empört über dieses Urteil, auch wenn es nicht überraschend kam.

Wir haben gesehen, dass dieser Fall von Anfang an völlig erfunden war,

ganz offensichtlich aus politischen Gründen,

um Maria Kolesnikowa, Maxim Snak und Millionen von Menschen,

die ihnen folgten und an friedlichen Protesten teilgenommen haben,

zum Schweigen zu bringen.

Auch mehr als ein Jahr nach den so umstrittenen Präsidentschaftswahlen

hält sich Diktator Lukaschenko weiter brutal an der Macht.

Kolesnikowas und Snaks Anwälte wollen in Berufung gehen,

obwohl sie ahnen, dass das nichts ändern wird.

Nach Afghanistan:

Dort melden die Taliban, die letzte Bastion des Widerstands

erobert zu haben: das Pandschir-Tal.

Die Provinz liegt rund 150 Kilometer nordöstlich von Kabul

in einem engen Tal am Hindukusch und gilt als schwer zugänglich.

Widerstandskämpfer verteidigten die Region in den 80er-Jahren

erfolgreich gegen sowjetische Panzer.

Und auch den Taliban gelang es danach nie, Pandschir einzunehmen.

Und auch heute gibt es Zweifel.

Tom Palluch berichtet.

Die Flagge der Taliban weht nun auch im Pandschir-Tal,

vor dem Gebäude des Provinzgouverneurs.

Zumindest sollen diese Bilder dies belegen und ein Beweis sein

für den Taliban-Sieg gegen die Widerstandskämpfer der Region.

Ein Taliban-Sprecher sagt dazu später:

Wenn jemand zu den Waffen greift, sich als Widerstand bezeichnet

und Unruhen anzettelt, ist er zweifellos der Feind

des ganzen Landes und unseres Volkes.

Denn das Volk will nicht, dass der Krieg fortgesetzt wird.

Doch der Gegner, die Nationale Widerstandsfront im Pandschir-Tal,

bestreitet den Sieg.

Es werde weiter gekämpft.

Angeführt wird das Bündnis verschiedener Oppositionsgruppen

von Ahmed Massud.

Schon sein Vater war ein erbitterter Taliban-Gegner.

In einer Audiobotschaft fordert Massud:

Wo Sie auch sind, ob innerhalb oder außerhalb Afghanistans,

ich rufe Sie auf, einen nationalen Aufstand für die Würde, die Freiheit

und den Ruhm unseres Landes zu starten.

Ungeachtet dessen lassen die Taliban keinen Zweifel an ihrem Sieg.

Den Menschen im Land versprechen sie auch heute wieder:

Freiheit und Wohlstand.

Dabei weiß laut UNO momentan jeder Dritte in Afghanistan nicht,

wo er seine Mahlzeiten herbekommen soll.

Einem UN-Abgesandten haben die Taliban zugesagt,

humanitäre Helferinnen und Helfer zu unterstützen,

auch um die Versorgung mit Hilfsgütern sicherzustellen.

Es wird sich zeigen, was von diesen Versprechen übrigbleibt.

Aus Angst vor den neuen Machthabern

sind viele Familien aus dem Pandschir-Tal in die Berge geflohen.

Die Botschaft der Widerstandsfront jedoch ist eindeutig:

Aufgeben gegen die Taliban wollen sie nicht.

Auch heute wieder mussten Bahnreisende froh sein,

wenn sie sich überhaupt noch in einen Zug quetschen konnten.

70 % der Fernzüge fielen aus.

Wegen des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer.

Der ist zwar in wenigen Stunden vorbei,

aber der nächste könnte schon bevorstehen.

Denn zwischen Bahn und Gewerkschaft bewegt sich nichts.

Daniela Sonntag berichtet.

Viele warten auf wenige Züge, auch hier am Erfurter Hauptbahnhof

wieder ein Streiktag bei der Deutschen Bahn.

Die Kunden zwischen genervt und verständnisvoll:

Ich finde es auf der einen Seite richtig, dass was getan wird,

aber am Ende bestrafen sie die Passagiere, die Bahnfahrenden.

Ich bin froh, dass das Recht genutzt wird,

und so ganz ungerechtfertigt ist das auch nicht.

Die Fahrgäste können ja nichts dafür,

dass nicht genug Lohn gezahlt wird, dann verstehe ich nicht,

warum man das auf die Fahrgäste abwälzen muss.

Der Druck auf die GDL wächst.

Der Vorwurf: Es ginge nicht um Tarife, sondern um Politik.

Nach dem Tarifeinheitsgesetz

gilt immer nur der Vertrag der größten Gewerkschaft.

Die GDL will deshalb auch für Mitarbeiter,

z.B. in Werkstätten und Verwaltung, verhandeln.

Die Bahn wolle dies nicht zulassen.

Ich muss mich nicht einigen auf 3,2 %,

wenn die Bahn uns dauerhaft beschränkt auf Lokführer,

Zugbegleiter, Bordgastronomen, und damit verhindert,

dass wir die Mehrheit im jeweiligen Betrieb

tatsächlich auch erreichen können.

Die Deutsche Bahn kündigt an,

dass ab morgen wieder alles nach Fahrplan fahren soll

und kritisiert den Arbeitskampf.

Es ist unverantwortlich, in einer solchen Phase zu streiken,

in der in zwei Bundesländern, in Sachsen und Thüringen,

die Ferien zu Ende gehen

und in Bayern und Baden-Württemberg die Sommerferien noch anhalten.

Heute kein neues Angebot der Bahn,

keine Verhandlungsbereitschaft bei der GDL.

Eine Annäherung im Tarifstreit nicht in Sicht.

Die schönsten Frauen der Welt hingen an seinen Lippen:

Frankreichs Film-Ikone Jean-Paul Belmondo ist gestorben,

mit 88 Jahren.

Er verkörperte vieles:

den Draufgänger, den Frauenschwarm sowieso, auch den Komödianten.

In rund 80 Filmen spielte er mit, darunter die großen Klassiker

der Nouvelle Vague.

Eine Würdigung von Thomas Walde.

Jean-Paul Belmondo will Profiboxer werden,

hat aber in dieser Rolle wenig Erfolg.

Er macht eine Schauspielausbildung,

bekommt Auftritte an Pariser Bühnen und dann im Film.

Mit Romy Schneider in "Ein Engel auf Erden."

* Filmszene *

Der Durchbruch kommt 1960, "Außer Atem" macht Belmondo zum Star.

Der Film wird ein Klassiker des internationalen Kinos.

Belmondo spielt mit Ursula Andress, Jeanne Moreau und Sophia Loren,

hier im Film "Und dennoch leben sie".

Ein Merkmal Belmondos: Er macht seine Stunts selber.

Am Ende blickt er auf 80 Filme zurück.

Es ist etwas Besonderes, am ersten Tag war es phantastisch

und 40 Jahre später ist es das immer noch.

1999 erleidet Belmondo einen Schwächeanfall auf der Bühne,

zwei Jahre später einen Schlaganfall.

Er ist halbseitig gelähmt und kämpft sich mühsam ins Leben zurück.

Frankreich würdigt heute einen Künstler,

der den Ruf des Landes in der Welt mitgeprägt hat.

Präsident Macron lobt ihn in den höchsten Tönen.

"Jean-Paul Belmondo war ein nationaler Schatz,

voller Elan und guter Laune, mit scharfer Zunge

und geschmeidigem Körper, ein erhabener Held

und eine vertraute Gestalt, ein unermüdlicher Draufgänger

und Zauberer der Worte.

In ihm fanden wir uns alle wieder."

Belmondo war mehrmals verheiratet,

hatte vier Kinder und sechs Enkelkinder.

Der Mann, in dem sich die französische Nation wiederfand,

wurde 88 Jahre alt.

Und jetzt zu Dir, Norbert:

Die deutsche Fußballwelt ist mal wieder in Ordnung.

Es könnte das Startsignal sein für den Aufbruch in bessere Zeiten.

6:0 gegen überforderte Armenier, Tabellenführung übernommen.

Sollte auch übermorgen in Reykjavik gegen Island ein Sieg gelingen,

wäre es eine perfekte Neun-Punkte- Woche auf dem Weg zur WM 2022.

Nach einer Regenerationseinheit im Hotel

hatten die meisten Spieler heute frei.

So wie Leroy Sane, der gestern zu den Besten zählte

beim kleinen Fußballfest gegen einen limitierten Gegner.

So gut hatte man das Team schon lange nicht mehr spielen sehen.

Der Auftritt weckte Freude,

beim neuen Bundestrainer und bei den Fans.

18.000 Zuschauer hier in Stuttgart, dann solch eine Stimmung,

ist einfach genial.

Und ich glaube, jeder war bereit, alles zu geben.

Traumkombinationen, hohes Tempo, eine Demonstration der Spielstärke.

Auch Doppeltorschütze Serge Gnabry

hat seine Treffsicherheit wiedergefunden.

Man hat Spaß gesehen, Freude gesehen und im Endeffekt ein gutes Ergebnis,

ein gutes Spiel.

Es gab zwei Premieren: Jonas Hofmann

und der erst 19-jährige Debütant Karim Adeyemi

schossen ihr erstes Länderspieltor.

Es war eine Aufbruchstimmung zu spüren.

Doch der überzeugende Auftritt kann nur ein Anfang gewesen sein.

Brasilien gegen Argentinien, gestern der kürzeste Südamerika-Klassiker

der Fußballgeschichte.

Die Staatsmacht beendet das WM-Qualifikationsspiel

wegen Verstößen gegen Corona-Bestimmungen.

Fünf Minuten gespielt als Beamte der brasilianischen Gesundheitsbehörde

und der Bundespolizei das Spielfeld betreten.

Rudelbildung.

Hitzige Diskussionen, dabei auch die Superstars Neymar und Messi.

Vier argentinische Profis, alle noch am letzten Wochenende beteiligt

in der englischen Premier League, haben dies nicht angegeben,

wollen damit eine drohende zweiwöchige Quarantäne umgehen.

Unklar warum drei von ihnen es trotzdem bis auf den Rasen

und in die Startelf geschafft haben.

Das ist zwar das Gesetz, aber alles ist doch sehr verlogen.

Die Behörden tun doch sonst auch nichts.

Man hätte das Problem auch anders lösen können.

Die Corona-Pandemie sorgt für Chaos

und der Weltverband FIFA muss jetzt entscheiden,

ob und falls ja, wann das Spiel nachgeholt wird.

Der Siegeszug von Peter Gojowczyk bei den US Open ist gestoppt.

Der Qualifikant unterliegt im Achtelfinale

dem erst 18-jährigen Spanier Carlos Alcaráz.

Und Angelique Kerber verliert ebenfalls in einem Duell

der Generationen:

Die 18-jährige Leyla Fernandez, im Vordergrund,

die schon Titelverteidigerin Naomi Osaka bezwungen hatte,

beendet vorzeitig Kerbers Traum vom vierten Grand-Slam-Erfolg.

Mit 4:6, 7:6 und 6:2 setzt sich die Kanadierin

gegen die 33-jährige Deutsche durch.

Das Wetter beschert uns weiterhin einen schönen und zum Teil auch

richtig warmen Spätsommer.

Details dazu hat gleich Özden Terli.

Christian Sievers freut sich auf Sie im "heute journal" um 21.45 Uhr.

Wir sind morgen wieder da, danken für Ihr Interesse

und wünschen einen schönen Abend, auf Wiedersehen.

Das warme Spätsommerwetter geht in die Verlängerung,

das Hoch über Mitteleuropa hat sich ausgedehnt,

weit in den Osten Europas.

Aber Sie sehen hier, es kommt feuchte Luft mit Wolken,

v.a. in den Norden Deutschlands.

Ansonsten gibt es ein Tief ganz im Westen Europas

und das wird in der zweiten Wochenhälfte

dann für Schauer und Gewitter sorgen.

Schauen wir auf die kommende Nacht,

da gibt es v.a. im Norden mehr Wolken als im Südwesten.

Örtlich bildet sich Nebel.

Morgen im Tagesverlauf löst sich der Nebel allmählich auf

und die Sonne kommt hervor.

Die Tendenz im Norden zu mehr Wolken ist gegeben,

im Südwesten ist es freundlicher.

Nach Südosten hin dann in den Nachmittagsstunden

Schauer und Gewitter, vereinzelt zumindest.

Sie sehen, ganz im Westen und im Süden Deutschlands

ist es deutlich wärmer als nach Nordosten hin.

Die kommenden Tage bleiben erst einmal warm.

Donnerstag erste Schauer und Gewitter durchaus im Westen anzutreffen,

Freitag können die auch ziemlich kräftig ausfallen.