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2022 ZDF Heute Sendung, heute journal vom 23.01.2022 - Vorbereitung auf Omikron - Personalausfälle in Kliniken; Bürokratie des Grauens - Wannsee

heute journal vom 23.01.2022 - Vorbereitung auf Omikron - Personalausfälle in Kliniken; Bürokratie des Grauens - Wannsee

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das "heute journal" mit Heinz Wolf und Marietta Slomka.

Guten Abend, Omikron rauscht weiter durchs Land,

morgen wird sich wieder

eine Ministerpräsidentenkonferenz damit befassen.

Nach allem, was man bisher hört,

sind keine neuen Maßnahmen geplant,

aber vorerst soll es auch noch keine Lockerungen geben.

Dem Robert-Koch Institut wurden 85.440 Neu-Infektionen gemeldet.

Außerdem kamen innerhalb eines Tages 54 Todesfälle dazu.

Allerdings wissen wir ja, dass die Sonntagszahlen

wegen des Meldeverzugs am Wochenende

in der Regel zu niedrig angegeben sind.

Die Sieben-Tage-Inzidenz hat zum ersten Mal

den Wert von 800 überschritten 806,8 und zeigt damit steil nach oben.

Der Expertenrat der Bundesregierung

warnt vor Belastungen der Krankenhäuser.

Das betrifft auch die Normalstationen,

auf die Patienten aus anderen Gründen eingeliefert werden.

Patricia Schäfer berichtet.

Routinefall in einer Notaufnahme in Regensburg.

Ein Patient mit Verdacht auf eine Corona-Infektion

wird eingeliefert, sofort getestet und es bestätigt sich,

es ist Omikron.

Die neue Welle ist im Anrollen.

Das heißt auch viele Mitarbeiter werden sich krank melden.

Darauf bereitet sich auch das Uniklinikum Regensburg vor.

Wir haben Studenten, z.B., zusätzlich akquirieren können.

Wir haben Menschen, Mitarbeiter, die in Teilzeit gearbeitet haben,

Die haben ihr Pensum erhöht.

Wir haben Teams zusammengestellt,

die fest in den Schichten gearbeitet haben.

Ich darf alle wieder sehr herzlich Grüßen.

Doktor Zimmermann leitet nicht nur die Notaufnahme,

sondern koordiniert auch die Abstimmung mit den anderen Kliniken

und niedergelassenen Ärzten der Region.

Wir sehen nach wie vor steigenden Inzidenzen.

Des spiegelt sich nicht in der Krankenhausbelegung.

Die wöchentliche Videokonferenz der Ärzte und Kliniken,

ein wichtiges Mittel, um Patientenströme zu leiten.

Falls ein Krankenhaus vollläuft, wissen alle sofort,

wo noch Platz ist.

Zum ersten Mal wird berichtet, auch auf den Normalstationen

kommt die neue Welle an.

Da machen wir uns ein bisschen Sorgen,

was auf uns zukommt.

Aber aktuell ist es auch bei uns ruhig.

Seit fünf Tagen sind alle positiv getesteten in Regensburg

mit der Omikron-Variante infiziert.

Doch noch müssen nur wenige Patienten

stationär behandelt werden.

Ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm.

Wir erwarten, dass die Krankenhaus-Patienten zunehmen.

Aber ich mache mir mehr Sorgen um das Personal als um die Patienten.

Warum?

Wenn wir dort zunehmende Ausfallraten haben,

dann kann die Versorgung im Krankenhaus

schon an die Grenzen kommen.

Auch Deutschlands zweitgrößtes Klinikum,

dass der Ludwig-Maximilians- Universität in München,

bekommt in den letzten Tagen Personalprobleme wegen Omikron.

Wir hatten noch nie so viele Ausfälle.

Also, in den letzten zwei Wochen haben sich die Zahlen verdreifacht

bei Ausfällen beim Personal.

Um auch mit wenig Personal möglichst viele Patienten versorgen zu können,

hat man hier ein Mittel gefunden, das so schlicht wie effizient ist.

Provisorische Wende im Flur unterteilen zwei Normalstationen.

Wir haben Normalstation so umgebaut, dass es möglich ist,

flexibel in einen Covidbereich zu verwandeln.

Wir können das Hin- und Herschieben.

Je nachdem, wieviel kommen, können wir Bereiche umwidmen,

in einem Covidbereich oder in einem Nicht-Covidbereich.

Viele Strategien mit einem Ziel,

immer alle Patienten versorgen zu können.

Die Regensburger Hubschrauberstaffel z.B. fliegt mit festen Teams,

damit im schlimmsten Fall nur wenige Kräfte ausfallen.

Auch wenn Omikron wirklich zuschlagen sollte.

Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen.

Wir sind vorbereitet und haben einen Plan,

wo unsere Patienten hinkommen und mal sehen,

Vielleicht bleibt die große Welle im Krankenhaus auch aus.

Ob die Omikron-Wellen die Kliniken trifft oder nur vorbei schwappt,

das werden wir in zwei bis drei Wochen wissen.

Für den 20.Januar 1942 hatte Gestapo-Chef Reinhard Heydrich

in die Villa am Großen Wannsee eingeladen.

Zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück".

Was besprochen wurde, hat ein Protokoll festgehalten,

das nach dem Krieg in den Aktendepots des Auswärtigen Amtes gefunden wurde.

Protokolliert hatte Adolf Eichmann,

dem in den 60er Jahren in Jerusalem der Prozess gemacht wurde,

bei dem der SS-Mann weitere historische Details beisteuerte,

bis hin zum Cognac, den man am Kamin zu sich nahm.

Als Prozessbeobachterin prägte Hannah Arend dafür den Begriff

von der "Banalität des Bösen".

Der Spielfilm "Die Wanseekonferenz",

den das ZDF morgen Abend ausstrahlt, lenkt darauf das Hauptaugenmerk:

Dass auf dieser Veranstaltung der Zivilisationsbruch daherkam

wie eine x-beliebige Vorstandskonferenz:

15 Männer, gefall- und karrieresüchtig,

um Zuständigkeiten rangelnd, nach oben buckelnd, zur Seite tretend.

Und die ihre unfassbare Barbarbarei mit Bürokraten-Deutsch ummäntelten.

Dazu gleich noch ein Gespräch.

Zunächst zeigt Claudio Armbruster Auszüge des Films.

Es ist eine Besprechung mit Frühstück.

Wie in einer Firma wie heute.

Die Teilnehmer diskutieren, wie sie eine Aufgabe

effizient, schnell und kostengünstig bearbeiten können.

Es geht um elf Millionen - Morde.

Judenfrage kann nur gelöst betrachtet werden,

nach der vollständigen biologischen Ausmerzung

des gesamten Judentums bis zum Ural.

Das ist die Zielvorgabe, die Aufgabe,

die das Schicksal uns gestellt hat.

Das war mal Gegenwart, das war mal ein Heute.

Und das vor Augen zu führen, hat mich dann auch bewogen,

diesen Film zu drehen, weil diese Leute, die da sitzen.

Das sind sehr intelligente Menschen gewesen.

Intelligente Menschen,

die nach intelligenten Methoden suchen, Tötungsmethoden.

Meine Sorge gilt allein unseren Männern

und der seelischen Belastung, die die Endlösung für sie darstellt.

Das Töten soll menschenfreundlich ablaufen,

menschenfreundlich für die Täter.

Jegliche Nähe und Mitleid erregenden Reize fallen weg,

dass wir hier durch einen angenehm technischen,

effizienten und vollkommen anonym Vorgang erreichen,

der von unseren Männern auf eine sehr distanzierte Art und Weise

durchgeführt werden kann.

Das für mich Erschreckende

an dieser anderthalb- stündigen Unterredung

war die Selbstverständlichkeit des Vorgangs.

Man musste ein Problem lösen und man wusste nicht, wie.

Und es ging natürlich auch um Macht.

Es ist wie beim Kameradschaftsabend, am Ende geht es immer darum,

wer den Hut aufhat, nur ohne Bier.

Schade eigentlich.

Der Film zeigt nicht die Gräueltaten, nicht die Morde.

Er bleibt bei der Konferenz,

hundert Minuten Völkermord- Planung im Beamtendeutsch.

Der Vorgang selber, korrekt durchgeführt,

ist nach zehn bis 15 Minuten erledigt.

Anschließend erfolgt die Belüftung der Räume

sowie Abtransport und Entsorgung.

Vom Zug gleich ins Gas.

Es ist also keine Unterbringung erforderlich?

Das ist sehr effizient.

Dieser Film wird wahrscheinlich aufregend

und das soll er auch.

Und ich finde, es ist richtig,

dass man über diesen Film redet.

Sonst hätten wir einen Fehler gemacht,

sonst hätte ich einen Fehler gemacht.

Dieser Film ist ein eiskaltes Meisterwerk,

eben weil er ausschließlich die grausame Banalität

dieser Konferenz zeigt.

Wenn uns das wirklich die Blutbäder der Erschießungen erspart

und unsere Männer dadurch geschont werden,

dann ist mir das eine große Erleichterung,

zu wissen, dass wir alles getan haben, was Menschen möglich ist.

Eine Besprechung mit Frühstück, in einer Firma wie heute.

Das wars.

Die Wannsee-Konferenz,

darüber wollen wir mit einem der bekanntesten und gewichtigsten

deutschen Politikwissenschaftler sprechen, mit Herfried Münkler

von der Berliner Humboldt-Universität.

Guten Abend, Herr Professor Münkler. Guten Abend, Frau Slomka.

Diese, ja, Bürokratie der Barbarei -

das, was Hannah Arendt "die Banalität des Bösen" nannte, ist es das,

was dieses Protokoll zur Wannsee-Konferenz

für die Nachwelt festgehalten hat, in in ihrer Einschätzung und Einordnung?

Ja, dieses Protokoll, von dem ja nur ein Exemplar auf uns gekommen ist

und im Archiv des Auswärtigen Amtes überlebt hat, ist eine Form,

in der die Organisation des Völkermordes besprochen wird,

in der die verschiedenen Institutionen und Stellen

des Deutschen Reiches miteinander koordiniert werden

und in dem gewissermaßen in einer brutal distanzierten Sachlichkeit

über menschliche Schicksale gesprochen wird.

Das muss man immer im Hinterkopf behalten -

auch im Hinblick auf diesen Film.

Es unterhalten sich hier Leute,

als würden sie einen komplexen Prozess organisieren.

Aber was das Ergebnis dessen ist, ist ein gigantischer Völkermord.

Wobei man da dazu sagen muss,

dass der nicht erst mit dieser Konferenz begann.

Den gab es ja schon längst also,

wenn man an die Massenerschießungen von 33.000 Juden und Jüdinnen

bei bei Kiew z.B. denkt,

also der Holocaust als solcher hatte ja durchaus schon begonnen.

Der Holocaust beginnt im Prinzip mit dem Überfall auf Polen.

Da sind also dann die ersten Massenerschießungen

und setzt sich dann intensiver fort.

Nach dem Angriff, dem Überfall auf die Sowjetunion.

Aber das wird ja auch in diesem Film angesprochen,

das ist sozusagen noch nicht industrialisiert,

noch nicht in großem Stile organisiert

und man denkt darüber nach, wie man das Ganze effektivieren kann.

Und dabei tut sich dann v.a. Dingen Eichmann hervor,

der als dann auch später in der Geschichte

bekannt gewordene Organisator des Völkermordes.

Dieser Film und überhaupt, die Wannsee-Konferenz als solche,

mit den historischen Dokumenten und den Ausführungen von Eichmann,

die konzentriert sich auf die Täter und blickt quasi

und blickt in die in die Abgründe dieser Barbarei.

Aber das sollte ja auch nicht den Blick verstellen

auf die Gesellschaft, die dahinter stand, auf die Mittäter,

die ausführten und auch gerne ausführten.

Ja gut, die bleibt im Film selber außen vor.

Die wird dann teilweise in der Dokumentation thematisiert.

Das ist auch, denke ich wichtig.

Diejenigen, die man im Film vor Augen hat,

sind die eigentlichen Organisatoren, ein paar Bedenkenträger darunter,

aber die Bedenken gelten hier eigentlich nicht dem Völkermord

und seinen Folgen, sondern eher welche Spuren des möglicherweise

an der psychischen Verfassung,

der Erschießungskommandos und Ähnlichem er hinterlässt.

Also man möchte fast sagen,

dass ist in seiner Brutalität kaum steigerbar.

Und Hannah Arendts Äußerung im Eichmann-Prozess in Jerusalem

sei sie der Banalität des Bösen begegnet -

ist natürlich auch immer eine heikle Formulierung -

das ist auch damals so diskutiert worden.

Weil auf der einen Seite die Banalität hervortritt,

aber auf der anderen Seite man gewissermaßen die Spur des Mordes,

des Elends und der Brutalität immer mitdenken muss.

Also es wurde damals auch darüber diskutiert, dass Banalität,

vielleicht auch eher amerikanisch - Hannah Arendt lebte in den USA -

zu verstehen sei als etwas allgemein Gültiges.

Aber was man auf jeden Fall

in dem Protokoll dieser Wannsee-Konferenz

und auch bei der Verfilmung merkt - das Böse, das Unmenschliche,

das Barbarische, das kommt nicht polternd in Springerstiefeln

und mit ordinären Tonfall daher,

sondern das sind promovierte Juristen, Beamte,

die da am Tisch sitzen.

Da werden Häppchen gereicht, da wird der Cognac am Kamin eingenommen,

da ist der Scheitel gerade gezogen und die Krawatte sitzt.

Richtig - sozusagen aus dem Blick bleiben die Sadisten

und die brutalen Figuren,

die mit der unmittelbaren Gewalt befasst sind.

Ja man überlegt im Kontext der Wannsee-Konferenz geradezu,

wie man möglichst das effektiviert, möglichst wenig seelische Folgen

bei den unmittelbaren Täter hinterlässt.

Und wenn man das mit einem gewissen Abstand dann noch einmal

sich durch den Kopf gehen lässt,

dann wird vielleicht gerade in einem Film, der nur die Täter

und nicht die Opfer in den Blick fasst,

das Ungeheuerliche dieses Vorgangs noch sehr viel deutlicher sichtbar.

Aber dafür muss man darüber nachdenken

und das wird nicht im ersten Anschauen einem so deutlich.

Sagt Professor Münkler - ich danke Ihnen sehr für das Gespräch.

Vielen Dank Ihnen.

Das Gespräch haben wir vor einer Stunde geführt.

Den Film "Die Wannseekonferenz" können Sie hier morgen Abend sehen,

mit einer anschließenden ausführlichen Dokumentation.

Oder beides schon jetzt in der Mediathek abrufen.

Und jetzt macht erstmal Heinz Wolf mit den Nachrichten weiter.

Wenige Tage vor den ersten Beratungen im Bundestag

über eine Corona-Impfpflicht

nehmen die Pläne der Befürworter Konturen an.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese,

der zusammen mit anderen Abgeordneten

der Ampel-Koalition Eckpunkte einer Impfpflicht

ab 18 Jahren vorbereitet,

nannte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa Einzelheiten:

Demnach sollte die Pflicht auf ein bis zwei Jahre befristet sein

und für nicht mehr als drei Impfungen gelten.

Aus Protest gegen die Corona-Auflagen

sind in Brüssel zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.

Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich

etwa 50.000 Demonstranten in der Brüssler Innenstadt.

Einige von ihnen warfen Gegenstände auf Polizisten

und beschädigten Gebäude.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Mindestens 70 Personen wurden festgenommen.

In Oslo haben mehrtägige Gespräche

zwischen den militant- islamistischen Taliban

und westlichen Vertretern begonnen.

Hintergrund des Treffens ist die Menschenrechtslage

sowie die humanitäre Krise in Afghanistan.

Die Taliban sollten auch Vertreter der afghanischen Opposition,

Journalisten und Menschenrechtler treffen.

Es ist das erste Mal seit ihrer Machtergreifung,

dass die Taliban mit einer Delegation

in ein westliches Land reisen.

Nach dem Angriff der Terrormiliz IS

auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens

dauern die Gefechte weiter an.

Inzwischen wurden mehr als 130 Menschen getötet,

darunter auch Zivilisten.

IS-Kämpfer hatten am Donnerstag den Angriff begonnen,

um inhaftierte Anhänger zu befreien.

Von Kurden angeführte Truppen

versuchen mit Unterstützung der US-Luftwaffe,

das Gefängnis wieder vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen.

Der Ukraine-Konflikt, die Spannungen mit Russland, ziehen weitere Kreise.

Nicht nur im Baltikum schaut man mit Sorge

auf den Truppenaufmarsch der Russen.

Auch in Schweden wird darauf reagiert,

zumindest auf Seiten des schwedischen Militärs, das seine Präsenz

auf der größten schwedischen Ostseeinsel Gotland

sichtbar verstärkt.

Man wolle Russland

seine Verteidigungsbereitschaft demonstrieren,

erklärte der schwedische Verteidigungsminister.

Schweden ist, wie das benachbarte Finnland, nicht Mitglied der NATO.

Henner Hebestreit berichtet.

Stürmisch ist es in diesen Tagen auf Gotland,

dessen pittoreske Hauptstadt Visby schon oft als Kulisse diente -

Pippi Langstrumpf und deutsche Krimis wurden hier verfilmt,

jetzt ist Gotland Kulisse für ein anderes Schauspiel:

Seit Tagen inszeniert sich Schwedens Militär als bereit,

jeden Angreifer von der Insel fernzuhalten.

Wir haben eine Menge militärischer Aktivitäten in Europa,

deshalb ist die Situation ganz klar gespannt,

hier auf Gotland ist es heute aber recht ruhig.

So ruhig, wie eigentlich immer in den letzten 200 Jahren,

in denen Schweden in Frieden lebt –

aus ihren Strandbunkern haben Schwedens Verteidiger schon lange

keine Angreifer mehr beobachtet.

Trotzdem rüsten sie auf,

schicken großzügig eigenes Bildmaterial in die Welt,

wie sie weitere Soldaten und Ausrüstung nach Gotland bringen.

Die Insel könnte nach Meinung von Militärstrategen bedroht sein,

sollte Russland neben der Ukraine auch das Baltikum ins Visier nehmen.

Wenn man irgendetwas

gegen die baltischen Staaten unternehmen möchte,

gerät Gotland in den Fokus, denn Verstärkung für diese NATO-Staaten

käme dann über die Ostsee,

vielleicht auch über Schwedisches Gebiet.

Wenn man die Insel Gotland kontrolliert,

kann man diese Verstärkung verhindern.

Es ist das Szenario, eines dann nicht mehr kalten Krieges,

das sie mit ihrem Schaulaufen hier verhindern sollen.

Es sei ein Ritual, das immer dann aufgeführt werde,

wenn Russland für Schlagzeilen sorge,

unterstellen dagegen Kritiker

wie der Journalist und Buchhautor Mattias Göransson.

Das schwedische Militär und der Rüstungskomplex wollen immer zeigen,

dass sie noch gebraucht werden, der einzige Grund für Schweden

das Militär und Rüstungsindustrie zu brauchen,

ist der Nachweis einer Bedrohung.

Und woher soll die kommen, wenn nicht von Russland?

Damit bezieht er sich auf den Begriff "Rysskräck",

was seit mehr als 100 Jahren die schwedische Angst

vor Russen oder Russland meint

und womit immer wieder auch politisch gespielt wird.

Auf Gotland allerdings verfängt er nicht bei allen.

Ich kann mir nicht vorstellen,

dass die Russen kommen und sich Gotland holen, nee.

Ich weiß nicht, es macht mir Angst.

Das macht mir keine Angst, das kennen wir schon,

ich mache mir keine Sorgen.

Vielleicht ist es ja, ein Schauspiel wie das der Wellen:

Nach jedem Sturm schlagen die auch wieder friedlich an Gotlands Ufer.

Und dann schauen wir noch in den Süden Europas, nach Italien.

Das den Kontinent seit geraumer Zeit überrascht.

Mit positiven Wirtschaftsdaten, einem vielgelobten Pandemie-Management

und stabilen politischen Verhältnissen.

Dass der aktuelle Ministerpräsident Draghi damit viel zu tun hat,

erkennen selbst seine Konkurrenten an.

Insofern blickt nicht nur Italien

jetzt gespannt auf die Präsidentschaftswahlen,

die morgen beginnen.

Wird Draghi seinen Hut in den Ring werfen, um das Amt zu wechseln

und Nachfolger von Präsident Sergio Mattarella zu werden?

Und was kann das für die politische Stabilität Italiens bedeuten?

Andreas Postel berichtet aus Rom.

Der Quirinalspalast in Rom -

Sitz der Päpste bis zum Ende des Kirchenstaates

und seit 1946 Residenz

des Staatspräsidenten der Republik Italiens.

Eine Parallele gibt es dieser Tage, wie bei einem Konklave,

ist auch bei dieser Präsidentschaftswahl zu Beginn

noch vieles ungewiss.

Jeder in Rom weiß, dass die früh genannten,

oftmals nicht die gewählten sind.

Deshalb hält sich auch

der heimliche Favoriten Mario Draghi auffällig zurück.

Er will nicht verbrannt werden - zu viel steht auf dem Spiel.

Der wahrscheinlichste Kandidat ist Ministerpräsident Mario Draghi,

weil er einer Regierung der nationalen Einheit vorsteht

und daher die Mehrheit hat, die die Regierung unterstützt.

Er hat die Zahlen,

um zum Präsidenten der Republik gewählt zu werden.

Doch ein anderer preschte dieser Tage vor -

der 85-jährige Silvio Berlusconi wollte wohl in erster Linie

seinen Machtanspruch im Mitte-Rechts-Lager dokumentieren.

Fraglich, ob er die nötigen Stimmen zusammen hätte.

Seinen Rückzug nun, verbunden mit der Forderung,

Mario Draghi solle Ministerpräsident bleiben, sonst platze die Regierung.

Was folgt, ist ein Drahtseilakt.

Der parteilose Sergio Mattarella

war sieben Jahre Garant der Stabilität -

in einem Land, dass die politischen Turbulenzen

bis zur Selbstbeschädigung treiben kann.

Ich denke, die Voraussetzung dafür, dass Draghi Staatsoberhaupt wird,

ist, das dem Parlament bewusst wird, dass Italien eine Person braucht,

die für sieben Jahre seinen westlichen Verbündeten,

aber auch den Finanzmärkten Stabilität vermittelt.

Denn in Wirklichkeit hat die derzeitige Regierung Draghi

ihre Aufgabe erfüllt.

Diejenigen, die sagen, Draghi solle Regierungschef bleiben,

tun dies also nur,

weil sie ihn nicht als Präsidenten der Republik haben wollen.

Die Frage, ob Draghi Präsident wird, hängt nun maßgeblich davon ab,

wer ihm als Regierungschef oder -chefin folgen könnte.

In einem Jahr sind Parlamentswahlen

und da will sich jede Partei profilieren.

Der parteilose Draghi zog wohl zu viel Glanz auf sich.

Wenn Draghi Präsident wird, müsste die Regierung umgebildet werden,

damit die Parteien mehr Platz haben,

weil sie den zukünftigen Wahlkampf gemeinsam bewältigen müssen.

Doch sollte Draghi in einem Klima der Zerrissenheit

jetzt nicht zum Zuge kommen,

würde die Regierung meiner Meinung nach Stürzen.

Und an diesem Punkt würde ein sehr gefährlicher Moment beginnen,

den Italien und damit auch Europa noch nicht erlebt hat.

Die Aufbauten für diesen italienischen Wahlkrimi

sind vollem Gang.

Corona-bedingt wird es einen Wahlgang pro Tag geben.

Für die derzeit positiv getesteten Parlamentarier

wird sogar ein Drive-In errichtet.

Jede Stimme der 1009 Grande Editori wird gebraucht, um zu entscheiden,

wer für die kommenden sieben Jahre

in den Quirinalspalast in Rom einzieht.

Und jetzt nochmal Heinz mit weiteren Meldungen.

Der Schauspieler Hartmut Becker ist tot.

Er starb bereits gestern im Alter von 83 Jahren

nach schwerer Krankheit in Berlin, wie seine Agentur mitteilte.

Becker spielte in zahlreichen Filmen mit.

U.a. stand er für die ZDF-Serie Soko München oder das Traumschiff

vor der Kamera.

Auch auf der Theaterbühne war Becker zu sehen,

etwa am Residenztheater München.

Zum Sport und zunächst zur Handball-Europameisterschaft.

Da ist nach dem Spiel heute gegen Schweden für das deutsche Team

die Chance auf das Halbfinale weg -

denn am Ende war es eine weitere Niederlage.

Wie es dazu kam: Martin Schneider mit dem Spielbericht.

Mitte der zweiten Hälfte kommt die junge deutsche Mannschaft

gegen den Rekord-Europameister aus Schweden zum Ausgleich.

Die Hoffnung auf das Erreichen des Halbfinals ist da,

auch weil trotz aller Corona-Wirren

mit zwölf positiv Fällen die Moral stimmt.

Lukas Stutzke mit dem Anschlusstreffer zum 18:19.

Letztlich scheitern die Deutschen

aber an einer Vielzahl von "technischen Fehlern".

Das größte Minus im neu formierten Team des Bundestrainers.

Am Ende gewinnen die Schweden mit 25:21,

nicht immer so kunstvoll wie hier -

spielen am Dienstag gegen Norwegen ums Halbfinale.

Das Deutschland

durch die dritte Niederlage nacheinander verpasst hat.

In der Fußball-Bundesliga hat Spitzenreiter Bayern München

bei Hertha BSC Berlin deutlich mit 4:1 gewonnen

und seinen 6-Punkte-Vorsprung in der Tabelle verteidigt.

Zuvor hatte RB Leipzig den VfL Wolfsburg mit 2:0 besiegt

und damit die Krise der Niedersachsen verschärft.

Wolfsburg ist nun seit elf Pflichtspielen sieglos.

Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben sich beim Heim-Weltcup

der Skispringer in Titisee-Neustadt in starker Olympia-Form gezeigt.

Geiger, der schon das Springen gestern gewann,

landete auch heute mit Sprüngen auf 131 und 143 Meter

auf Platz 1 ganz oben auf dem Podest.

Eisenbichler belegte, wie am Vortag, den dritten Platz.

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev ist bei den Australien Open

in Melbourne frühzeitig ausgeschieden.

Der 24-jährige Hamburger verlor im Achtelfinale

gegen den Kanadier Denis Shapovalov deutlich mit 3:6, 6:7 und 3:6.

Zverev galt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres

als Mitfavorit auf den Titel.

Und zu guter Letzt unser Blick auf die nächste Woche.

Zwei Ereignisse haben wir ja in unserer Sendung

ja schon thematisiert:

die Präsidentschaftswahl in Italien und die nächste MPK zur Corona-Lage.

Damit beginnt Laura Barnick ihren Ausblick.

Montag wird erneut in der Ministerpräsidentenkonferenz

wie schon vor gut zwei Wochen über das weitere Vorgehen

in der Corona-Krise beraten.

Aufgrund der steigenden Zahlen sind unter anderem Neuregelungen

bei PCR-Tests geplant.

Ob es weitere Lockerungen oder im Gegenteil

Verschärfungen geben wird, entscheidet sich morgen.

Am Mittwoch wird im Deutschen Bundestag

über die Einführung einer Impfpflicht

gegen das Coronavirus debattiert.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will eine schnelle Umsetzung.

Sollte sich das Parlament für die Impfpflicht entscheiden,

könnte diese bereits ab April oder Mai gelten.

Wie hier im vergangenen Jahr wird der Bundestag am Donnerstag

an die Verbrechen des Holocaust zu erinnern.

In der Gedenkstunde wird die KZ-Überlebende

Inge Auerbacher für die Opfer des Nationalsozialismus sprechen.

Zudem wird Israels Parlamentspräsident Levy

eine Rede halten.

2021 trafen sich die Grünen zu ihrem Parteitag nur digital.

Ab Freitag wird das wieder so sein.

Dann sollen neben einem neuen Bundesvorstand

auch die Co- Vorsitzenden gewählt werden.

Ricarda Lang und Omid Nouripour

gelten als aussichtsreichste Kandidaten.

Und noch der Blick aufs Wetter zum Start in die neue Woche:

Morgen im Westen und Süden ein paar größere Auflockerungen.

Sonst meist stark bewölkt oder neblig-trüb.

Vor allem im Osten auch etwas Sprühregen.

Höchstwerte zwischen 3 und 9 Grad.

Die weiteren Aussichten:

bis Mittwoch ruhiges Wetter mit etwas Sonne, aber auch vielen Wolken,

Nebel und etwas Sprühregen.

Ab Donnerstag stürmisch und deutlich wechselhafter

bei 1 bis 7 Grad.

Das wars von uns, mit Inspektor Barnaby geht's gleich weiter.

Um 00:30 Uhr gibt es dann die nächste "heute express".

Und uns morgen wieder, dann aber erst um 22:45 Uhr.

Bis dahin, auf Wiedersehen.

heute journal vom 23.01.2022 - Vorbereitung auf Omikron - Personalausfälle in Kliniken; Bürokratie des Grauens - Wannsee heute journal from 23.01.2022 - Preparation for Omikron - Staff shortages in clinics; bureaucracy of horror - Wannsee

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das "heute journal" mit Heinz Wolf und Marietta Slomka.

Guten Abend, Omikron rauscht weiter durchs Land,

morgen wird sich wieder

eine Ministerpräsidentenkonferenz damit befassen.

Nach allem, was man bisher hört,

sind keine neuen Maßnahmen geplant,

aber vorerst soll es auch noch keine Lockerungen geben.

Dem Robert-Koch Institut wurden 85.440 Neu-Infektionen gemeldet.

Außerdem kamen innerhalb eines Tages 54 Todesfälle dazu.

Allerdings wissen wir ja, dass die Sonntagszahlen

wegen des Meldeverzugs am Wochenende

in der Regel zu niedrig angegeben sind.

Die Sieben-Tage-Inzidenz hat zum ersten Mal

den Wert von 800 überschritten 806,8 und zeigt damit steil nach oben.

Der Expertenrat der Bundesregierung

warnt vor Belastungen der Krankenhäuser.

Das betrifft auch die Normalstationen,

auf die Patienten aus anderen Gründen eingeliefert werden.

Patricia Schäfer berichtet.

Routinefall in einer Notaufnahme in Regensburg.

Ein Patient mit Verdacht auf eine Corona-Infektion

wird eingeliefert, sofort getestet und es bestätigt sich,

es ist Omikron.

Die neue Welle ist im Anrollen.

Das heißt auch viele Mitarbeiter werden sich krank melden. This also means that many employees will call in sick.

Darauf bereitet sich auch das Uniklinikum Regensburg vor. The University Hospital Regensburg is also preparing for this.

Wir haben Studenten, z.B., zusätzlich akquirieren können. For example, we were able to acquire additional students.

Wir haben Menschen, Mitarbeiter, die in Teilzeit gearbeitet haben, We have people, employees who have worked part-time,

Die haben ihr Pensum erhöht. They have increased their workload.

Wir haben Teams zusammengestellt, We put together teams

die fest in den Schichten gearbeitet haben. who worked tightly in the shifts.

Ich darf alle wieder sehr herzlich Grüßen. I would like to extend my warmest greetings to everyone.

Doktor Zimmermann leitet nicht nur die Notaufnahme, Doctor Zimmermann not only heads the emergency room,

sondern koordiniert auch die Abstimmung mit den anderen Kliniken but also coordinates coordination with the other clinics

und niedergelassenen Ärzten der Region.

Wir sehen nach wie vor steigenden Inzidenzen. We continue to see rising incidences.

Des spiegelt sich nicht in der Krankenhausbelegung. This is not reflected in the hospital occupancy.

Die wöchentliche Videokonferenz der Ärzte und Kliniken,

ein wichtiges Mittel, um Patientenströme zu leiten.

Falls ein Krankenhaus vollläuft, wissen alle sofort,

wo noch Platz ist.

Zum ersten Mal wird berichtet, auch auf den Normalstationen

kommt die neue Welle an.

Da machen wir uns ein bisschen Sorgen,

was auf uns zukommt.

Aber aktuell ist es auch bei uns ruhig.

Seit fünf Tagen sind alle positiv getesteten in Regensburg

mit der Omikron-Variante infiziert.

Doch noch müssen nur wenige Patienten

stationär behandelt werden.

Ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm.

Wir erwarten, dass die Krankenhaus-Patienten zunehmen.

Aber ich mache mir mehr Sorgen um das Personal als um die Patienten.

Warum?

Wenn wir dort zunehmende Ausfallraten haben,

dann kann die Versorgung im Krankenhaus

schon an die Grenzen kommen.

Auch Deutschlands zweitgrößtes Klinikum,

dass der Ludwig-Maximilians- Universität in München,

bekommt in den letzten Tagen Personalprobleme wegen Omikron.

Wir hatten noch nie so viele Ausfälle.

Also, in den letzten zwei Wochen haben sich die Zahlen verdreifacht

bei Ausfällen beim Personal.

Um auch mit wenig Personal möglichst viele Patienten versorgen zu können,

hat man hier ein Mittel gefunden, das so schlicht wie effizient ist.

Provisorische Wende im Flur unterteilen zwei Normalstationen.

Wir haben Normalstation so umgebaut, dass es möglich ist,

flexibel in einen Covidbereich zu verwandeln.

Wir können das Hin- und Herschieben.

Je nachdem, wieviel kommen, können wir Bereiche umwidmen,

in einem Covidbereich oder in einem Nicht-Covidbereich.

Viele Strategien mit einem Ziel,

immer alle Patienten versorgen zu können.

Die Regensburger Hubschrauberstaffel z.B. fliegt mit festen Teams,

damit im schlimmsten Fall nur wenige Kräfte ausfallen.

Auch wenn Omikron wirklich zuschlagen sollte.

Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen.

Wir sind vorbereitet und haben einen Plan,

wo unsere Patienten hinkommen und mal sehen,

Vielleicht bleibt die große Welle im Krankenhaus auch aus.

Ob die Omikron-Wellen die Kliniken trifft oder nur vorbei schwappt,

das werden wir in zwei bis drei Wochen wissen.

Für den 20.Januar 1942 hatte Gestapo-Chef Reinhard Heydrich

in die Villa am Großen Wannsee eingeladen. invited to the Villa am Großer Wannsee.

Zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück". For a "meeting followed by breakfast".

Was besprochen wurde, hat ein Protokoll festgehalten, A protocol recorded what was discussed,

das nach dem Krieg in den Aktendepots des Auswärtigen Amtes gefunden wurde. which was found in the file depots of the Foreign Office after the war.

Protokolliert hatte Adolf Eichmann, Adolf Eichmann had recorded

dem in den 60er Jahren in Jerusalem der Prozess gemacht wurde, who was tried in Jerusalem in the 1960s

bei dem der SS-Mann weitere historische Details beisteuerte, in which the SS man contributed further historical details,

bis hin zum Cognac, den man am Kamin zu sich nahm. to the cognac that you drank by the fireplace.

Als Prozessbeobachterin prägte Hannah Arend dafür den Begriff As a process observer, Hannah Arend coined the term for it

von der "Banalität des Bösen". from the "banality of evil".

Der Spielfilm "Die Wanseekonferenz", The feature film "The Wansee Conference",

den das ZDF morgen Abend ausstrahlt, lenkt darauf das Hauptaugenmerk: which ZDF will broadcast tomorrow evening draws the main attention to it:

Dass auf dieser Veranstaltung der Zivilisationsbruch daherkam That the breach of civilization came along at this event

wie eine x-beliebige Vorstandskonferenz: like any board conference:

15 Männer, gefall- und karrieresüchtig, 15 men, addicted to pleasure and a career,

um Zuständigkeiten rangelnd, nach oben buckelnd, zur Seite tretend. wrangling for responsibilities, bucking up, stepping aside.

Und die ihre unfassbare Barbarbarei mit Bürokraten-Deutsch ummäntelten. And who cloaked their unbelievable barbarism in bureaucratic German.

Dazu gleich noch ein Gespräch. One more conversation about that.

Zunächst zeigt Claudio Armbruster Auszüge des Films. First, Claudio Armbruster shows excerpts from the film.

Es ist eine Besprechung mit Frühstück.

Wie in einer Firma wie heute.

Die Teilnehmer diskutieren, wie sie eine Aufgabe Participants discuss how to complete a task

effizient, schnell und kostengünstig bearbeiten können. process efficiently, quickly and cost-effectively.

Es geht um elf Millionen - Morde. It's about eleven million murders.

Judenfrage kann nur gelöst betrachtet werden, The Jewish question can only be considered solved

nach der vollständigen biologischen Ausmerzung after complete biological eradication

des gesamten Judentums bis zum Ural. of all Judaism to the Urals.

Das ist die Zielvorgabe, die Aufgabe, That is the target, the task,

die das Schicksal uns gestellt hat. that fate has given us.

Das war mal Gegenwart, das war mal ein Heute. That was once the present, that was once a today.

Und das vor Augen zu führen, hat mich dann auch bewogen, And to show that is what prompted me to

diesen Film zu drehen, weil diese Leute, die da sitzen. to shoot this film because of these people who are sitting there.

Das sind sehr intelligente Menschen gewesen. They were very intelligent people.

Intelligente Menschen, intelligent people,

die nach intelligenten Methoden suchen, Tötungsmethoden. looking for intelligent methods, methods of killing.

Meine Sorge gilt allein unseren Männern My concern is for our men alone

und der seelischen Belastung, die die Endlösung für sie darstellt. and the emotional distress that the Final Solution represents for them.

Das Töten soll menschenfreundlich ablaufen, Killing should be humane

menschenfreundlich für die Täter. philanthropic for the perpetrators.

Jegliche Nähe und Mitleid erregenden Reize fallen weg, All closeness and pitiful charms are gone,

dass wir hier durch einen angenehm technischen, that we are here through a pleasantly technical,

effizienten und vollkommen anonym Vorgang erreichen, achieve an efficient and completely anonymous process,

der von unseren Männern auf eine sehr distanzierte Art und Weise that of our men in a very distant way

durchgeführt werden kann.

Das für mich Erschreckende The scary thing for me

an dieser anderthalb- stündigen Unterredung in this hour-and-a-half interview

war die Selbstverständlichkeit des Vorgangs. was the naturalness of the process.

Man musste ein Problem lösen und man wusste nicht, wie. You had a problem to solve and you didn't know how.

Und es ging natürlich auch um Macht. And of course it was also about power.

Es ist wie beim Kameradschaftsabend, am Ende geht es immer darum, It's like the camaraderie night, in the end it's always about

wer den Hut aufhat, nur ohne Bier. who has the hat on, only without beer.

Schade eigentlich. Too bad actually.

Der Film zeigt nicht die Gräueltaten, nicht die Morde. The film doesn't show the atrocities, it doesn't show the murders.

Er bleibt bei der Konferenz, He stays at the conference

hundert Minuten Völkermord- Planung im Beamtendeutsch. hundred minutes of genocide planning in official German.

Der Vorgang selber, korrekt durchgeführt, The process itself, done correctly,

ist nach zehn bis 15 Minuten erledigt. is done in 10 to 15 minutes.

Anschließend erfolgt die Belüftung der Räume The rooms are then ventilated

sowie Abtransport und Entsorgung. as well as removal and disposal.

Vom Zug gleich ins Gas.

Es ist also keine Unterbringung erforderlich? So no accommodation required?

Das ist sehr effizient.

Dieser Film wird wahrscheinlich aufregend

und das soll er auch.

Und ich finde, es ist richtig,

dass man über diesen Film redet.

Sonst hätten wir einen Fehler gemacht,

sonst hätte ich einen Fehler gemacht.

Dieser Film ist ein eiskaltes Meisterwerk,

eben weil er ausschließlich die grausame Banalität

dieser Konferenz zeigt.

Wenn uns das wirklich die Blutbäder der Erschießungen erspart

und unsere Männer dadurch geschont werden, and our men are thereby spared,

dann ist mir das eine große Erleichterung,

zu wissen, dass wir alles getan haben, was Menschen möglich ist.

Eine Besprechung mit Frühstück, in einer Firma wie heute.

Das wars.

Die Wannsee-Konferenz,

darüber wollen wir mit einem der bekanntesten und gewichtigsten

deutschen Politikwissenschaftler sprechen, mit Herfried Münkler

von der Berliner Humboldt-Universität.

Guten Abend, Herr Professor Münkler. Guten Abend, Frau Slomka.

Diese, ja, Bürokratie der Barbarei -

das, was Hannah Arendt "die Banalität des Bösen" nannte, ist es das,

was dieses Protokoll zur Wannsee-Konferenz

für die Nachwelt festgehalten hat, in in ihrer Einschätzung und Einordnung?

Ja, dieses Protokoll, von dem ja nur ein Exemplar auf uns gekommen ist

und im Archiv des Auswärtigen Amtes überlebt hat, ist eine Form,

in der die Organisation des Völkermordes besprochen wird,

in der die verschiedenen Institutionen und Stellen

des Deutschen Reiches miteinander koordiniert werden

und in dem gewissermaßen in einer brutal distanzierten Sachlichkeit

über menschliche Schicksale gesprochen wird.

Das muss man immer im Hinterkopf behalten -

auch im Hinblick auf diesen Film.

Es unterhalten sich hier Leute,

als würden sie einen komplexen Prozess organisieren.

Aber was das Ergebnis dessen ist, ist ein gigantischer Völkermord.

Wobei man da dazu sagen muss,

dass der nicht erst mit dieser Konferenz begann.

Den gab es ja schon längst also,

wenn man an die Massenerschießungen von 33.000 Juden und Jüdinnen

bei bei Kiew z.B. denkt,

also der Holocaust als solcher hatte ja durchaus schon begonnen.

Der Holocaust beginnt im Prinzip mit dem Überfall auf Polen.

Da sind also dann die ersten Massenerschießungen

und setzt sich dann intensiver fort.

Nach dem Angriff, dem Überfall auf die Sowjetunion.

Aber das wird ja auch in diesem Film angesprochen,

das ist sozusagen noch nicht industrialisiert,

noch nicht in großem Stile organisiert

und man denkt darüber nach, wie man das Ganze effektivieren kann. and you think about how to make it more effective.

Und dabei tut sich dann v.a. Dingen Eichmann hervor,

der als dann auch später in der Geschichte

bekannt gewordene Organisator des Völkermordes.

Dieser Film und überhaupt, die Wannsee-Konferenz als solche,

mit den historischen Dokumenten und den Ausführungen von Eichmann,

die konzentriert sich auf die Täter und blickt quasi

und blickt in die in die Abgründe dieser Barbarei.

Aber das sollte ja auch nicht den Blick verstellen

auf die Gesellschaft, die dahinter stand, auf die Mittäter, on the society behind it, on the accomplices,

die ausführten und auch gerne ausführten.

Ja gut, die bleibt im Film selber außen vor.

Die wird dann teilweise in der Dokumentation thematisiert.

Das ist auch, denke ich wichtig.

Diejenigen, die man im Film vor Augen hat,

sind die eigentlichen Organisatoren, ein paar Bedenkenträger darunter, are the actual organizers, including a few skeptics,

aber die Bedenken gelten hier eigentlich nicht dem Völkermord but the concerns here are not really about genocide

und seinen Folgen, sondern eher welche Spuren des möglicherweise and its consequences, but rather what traces of the possibly

an der psychischen Verfassung, on the mental state,

der Erschießungskommandos und Ähnlichem er hinterlässt. the firing squads and the like he leaves behind.

Also man möchte fast sagen,

dass ist in seiner Brutalität kaum steigerbar.

Und Hannah Arendts Äußerung im Eichmann-Prozess in Jerusalem

sei sie der Banalität des Bösen begegnet -

ist natürlich auch immer eine heikle Formulierung -

das ist auch damals so diskutiert worden.

Weil auf der einen Seite die Banalität hervortritt, Because on the one hand the banality emerges,

aber auf der anderen Seite man gewissermaßen die Spur des Mordes, but on the other side you have a kind of trace of murder,

des Elends und der Brutalität immer mitdenken muss. of misery and brutality always has to think along with it.

Also es wurde damals auch darüber diskutiert, dass Banalität, So there was also a discussion at the time about the fact that banality,

vielleicht auch eher amerikanisch - Hannah Arendt lebte in den USA - maybe also more American - Hannah Arendt lived in the USA -

zu verstehen sei als etwas allgemein Gültiges. should be understood as something generally valid.

Aber was man auf jeden Fall But what you definitely

in dem Protokoll dieser Wannsee-Konferenz in the minutes of this Wannsee conference

und auch bei der Verfilmung merkt - das Böse, das Unmenschliche, and also noticed in the film adaptation - the evil, the inhuman,

das Barbarische, das kommt nicht polternd in Springerstiefeln the barbaric does not come rumbling in combat boots

und mit ordinären Tonfall daher, and with a vulgar tone therefore,

sondern das sind promovierte Juristen, Beamte, but these are lawyers with a doctorate, civil servants,

die da am Tisch sitzen. who are sitting at the table.

Da werden Häppchen gereicht, da wird der Cognac am Kamin eingenommen, Snacks are served, cognac is taken by the fireplace,

da ist der Scheitel gerade gezogen und die Krawatte sitzt. the parting is straight and the tie is in place.

Richtig - sozusagen aus dem Blick bleiben die Sadisten That's right - the sadists remain out of sight, so to speak

und die brutalen Figuren,

die mit der unmittelbaren Gewalt befasst sind.

Ja man überlegt im Kontext der Wannsee-Konferenz geradezu,

wie man möglichst das effektiviert, möglichst wenig seelische Folgen

bei den unmittelbaren Täter hinterlässt.

Und wenn man das mit einem gewissen Abstand dann noch einmal

sich durch den Kopf gehen lässt,

dann wird vielleicht gerade in einem Film, der nur die Täter

und nicht die Opfer in den Blick fasst,

das Ungeheuerliche dieses Vorgangs noch sehr viel deutlicher sichtbar.

Aber dafür muss man darüber nachdenken

und das wird nicht im ersten Anschauen einem so deutlich.

Sagt Professor Münkler - ich danke Ihnen sehr für das Gespräch.

Vielen Dank Ihnen.

Das Gespräch haben wir vor einer Stunde geführt.

Den Film "Die Wannseekonferenz" können Sie hier morgen Abend sehen,

mit einer anschließenden ausführlichen Dokumentation.

Oder beides schon jetzt in der Mediathek abrufen.

Und jetzt macht erstmal Heinz Wolf mit den Nachrichten weiter.

Wenige Tage vor den ersten Beratungen im Bundestag

über eine Corona-Impfpflicht

nehmen die Pläne der Befürworter Konturen an.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese,

der zusammen mit anderen Abgeordneten

der Ampel-Koalition Eckpunkte einer Impfpflicht

ab 18 Jahren vorbereitet,

nannte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa Einzelheiten:

Demnach sollte die Pflicht auf ein bis zwei Jahre befristet sein

und für nicht mehr als drei Impfungen gelten.

Aus Protest gegen die Corona-Auflagen

sind in Brüssel zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.

Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich

etwa 50.000 Demonstranten in der Brüssler Innenstadt.

Einige von ihnen warfen Gegenstände auf Polizisten

und beschädigten Gebäude.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Mindestens 70 Personen wurden festgenommen.

In Oslo haben mehrtägige Gespräche

zwischen den militant- islamistischen Taliban

und westlichen Vertretern begonnen.

Hintergrund des Treffens ist die Menschenrechtslage

sowie die humanitäre Krise in Afghanistan.

Die Taliban sollten auch Vertreter der afghanischen Opposition,

Journalisten und Menschenrechtler treffen.

Es ist das erste Mal seit ihrer Machtergreifung,

dass die Taliban mit einer Delegation

in ein westliches Land reisen.

Nach dem Angriff der Terrormiliz IS

auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens

dauern die Gefechte weiter an.

Inzwischen wurden mehr als 130 Menschen getötet,

darunter auch Zivilisten.

IS-Kämpfer hatten am Donnerstag den Angriff begonnen,

um inhaftierte Anhänger zu befreien.

Von Kurden angeführte Truppen

versuchen mit Unterstützung der US-Luftwaffe,

das Gefängnis wieder vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen.

Der Ukraine-Konflikt, die Spannungen mit Russland, ziehen weitere Kreise.

Nicht nur im Baltikum schaut man mit Sorge

auf den Truppenaufmarsch der Russen.

Auch in Schweden wird darauf reagiert,

zumindest auf Seiten des schwedischen Militärs, das seine Präsenz

auf der größten schwedischen Ostseeinsel Gotland

sichtbar verstärkt.

Man wolle Russland

seine Verteidigungsbereitschaft demonstrieren,

erklärte der schwedische Verteidigungsminister.

Schweden ist, wie das benachbarte Finnland, nicht Mitglied der NATO.

Henner Hebestreit berichtet.

Stürmisch ist es in diesen Tagen auf Gotland,

dessen pittoreske Hauptstadt Visby schon oft als Kulisse diente -

Pippi Langstrumpf und deutsche Krimis wurden hier verfilmt,

jetzt ist Gotland Kulisse für ein anderes Schauspiel:

Seit Tagen inszeniert sich Schwedens Militär als bereit,

jeden Angreifer von der Insel fernzuhalten.

Wir haben eine Menge militärischer Aktivitäten in Europa,

deshalb ist die Situation ganz klar gespannt,

hier auf Gotland ist es heute aber recht ruhig.

So ruhig, wie eigentlich immer in den letzten 200 Jahren,

in denen Schweden in Frieden lebt –

aus ihren Strandbunkern haben Schwedens Verteidiger schon lange

keine Angreifer mehr beobachtet.

Trotzdem rüsten sie auf,

schicken großzügig eigenes Bildmaterial in die Welt,

wie sie weitere Soldaten und Ausrüstung nach Gotland bringen.

Die Insel könnte nach Meinung von Militärstrategen bedroht sein,

sollte Russland neben der Ukraine auch das Baltikum ins Visier nehmen.

Wenn man irgendetwas

gegen die baltischen Staaten unternehmen möchte,

gerät Gotland in den Fokus, denn Verstärkung für diese NATO-Staaten

käme dann über die Ostsee,

vielleicht auch über Schwedisches Gebiet.

Wenn man die Insel Gotland kontrolliert,

kann man diese Verstärkung verhindern.

Es ist das Szenario, eines dann nicht mehr kalten Krieges,

das sie mit ihrem Schaulaufen hier verhindern sollen.

Es sei ein Ritual, das immer dann aufgeführt werde,

wenn Russland für Schlagzeilen sorge,

unterstellen dagegen Kritiker

wie der Journalist und Buchhautor Mattias Göransson.

Das schwedische Militär und der Rüstungskomplex wollen immer zeigen, The Swedish military and armament complex always want to show,

dass sie noch gebraucht werden, der einzige Grund für Schweden

das Militär und Rüstungsindustrie zu brauchen,

ist der Nachweis einer Bedrohung.

Und woher soll die kommen, wenn nicht von Russland?

Damit bezieht er sich auf den Begriff "Rysskräck", He is referring to the term "Rysskräck",

was seit mehr als 100 Jahren die schwedische Angst

vor Russen oder Russland meint

und womit immer wieder auch politisch gespielt wird.

Auf Gotland allerdings verfängt er nicht bei allen.

Ich kann mir nicht vorstellen,

dass die Russen kommen und sich Gotland holen, nee.

Ich weiß nicht, es macht mir Angst.

Das macht mir keine Angst, das kennen wir schon,

ich mache mir keine Sorgen.

Vielleicht ist es ja, ein Schauspiel wie das der Wellen:

Nach jedem Sturm schlagen die auch wieder friedlich an Gotlands Ufer.

Und dann schauen wir noch in den Süden Europas, nach Italien.

Das den Kontinent seit geraumer Zeit überrascht.

Mit positiven Wirtschaftsdaten, einem vielgelobten Pandemie-Management

und stabilen politischen Verhältnissen.

Dass der aktuelle Ministerpräsident Draghi damit viel zu tun hat,

erkennen selbst seine Konkurrenten an.

Insofern blickt nicht nur Italien

jetzt gespannt auf die Präsidentschaftswahlen,

die morgen beginnen.

Wird Draghi seinen Hut in den Ring werfen, um das Amt zu wechseln

und Nachfolger von Präsident Sergio Mattarella zu werden?

Und was kann das für die politische Stabilität Italiens bedeuten?

Andreas Postel berichtet aus Rom.

Der Quirinalspalast in Rom -

Sitz der Päpste bis zum Ende des Kirchenstaates

und seit 1946 Residenz

des Staatspräsidenten der Republik Italiens.

Eine Parallele gibt es dieser Tage, wie bei einem Konklave,

ist auch bei dieser Präsidentschaftswahl zu Beginn

noch vieles ungewiss.

Jeder in Rom weiß, dass die früh genannten,

oftmals nicht die gewählten sind.

Deshalb hält sich auch

der heimliche Favoriten Mario Draghi auffällig zurück.

Er will nicht verbrannt werden - zu viel steht auf dem Spiel.

Der wahrscheinlichste Kandidat ist Ministerpräsident Mario Draghi,

weil er einer Regierung der nationalen Einheit vorsteht

und daher die Mehrheit hat, die die Regierung unterstützt.

Er hat die Zahlen,

um zum Präsidenten der Republik gewählt zu werden.

Doch ein anderer preschte dieser Tage vor -

der 85-jährige Silvio Berlusconi wollte wohl in erster Linie

seinen Machtanspruch im Mitte-Rechts-Lager dokumentieren.

Fraglich, ob er die nötigen Stimmen zusammen hätte.

Seinen Rückzug nun, verbunden mit der Forderung,

Mario Draghi solle Ministerpräsident bleiben, sonst platze die Regierung.

Was folgt, ist ein Drahtseilakt.

Der parteilose Sergio Mattarella

war sieben Jahre Garant der Stabilität -

in einem Land, dass die politischen Turbulenzen

bis zur Selbstbeschädigung treiben kann.

Ich denke, die Voraussetzung dafür, dass Draghi Staatsoberhaupt wird,

ist, das dem Parlament bewusst wird, dass Italien eine Person braucht,

die für sieben Jahre seinen westlichen Verbündeten,

aber auch den Finanzmärkten Stabilität vermittelt.

Denn in Wirklichkeit hat die derzeitige Regierung Draghi

ihre Aufgabe erfüllt.

Diejenigen, die sagen, Draghi solle Regierungschef bleiben,

tun dies also nur,

weil sie ihn nicht als Präsidenten der Republik haben wollen.

Die Frage, ob Draghi Präsident wird, hängt nun maßgeblich davon ab,

wer ihm als Regierungschef oder -chefin folgen könnte.

In einem Jahr sind Parlamentswahlen

und da will sich jede Partei profilieren.

Der parteilose Draghi zog wohl zu viel Glanz auf sich.

Wenn Draghi Präsident wird, müsste die Regierung umgebildet werden,

damit die Parteien mehr Platz haben,

weil sie den zukünftigen Wahlkampf gemeinsam bewältigen müssen.

Doch sollte Draghi in einem Klima der Zerrissenheit

jetzt nicht zum Zuge kommen,

würde die Regierung meiner Meinung nach Stürzen.

Und an diesem Punkt würde ein sehr gefährlicher Moment beginnen,

den Italien und damit auch Europa noch nicht erlebt hat.

Die Aufbauten für diesen italienischen Wahlkrimi

sind vollem Gang.

Corona-bedingt wird es einen Wahlgang pro Tag geben.

Für die derzeit positiv getesteten Parlamentarier

wird sogar ein Drive-In errichtet.

Jede Stimme der 1009 Grande Editori wird gebraucht, um zu entscheiden,

wer für die kommenden sieben Jahre

in den Quirinalspalast in Rom einzieht.

Und jetzt nochmal Heinz mit weiteren Meldungen.

Der Schauspieler Hartmut Becker ist tot.

Er starb bereits gestern im Alter von 83 Jahren

nach schwerer Krankheit in Berlin, wie seine Agentur mitteilte.

Becker spielte in zahlreichen Filmen mit.

U.a. stand er für die ZDF-Serie Soko München oder das Traumschiff

vor der Kamera.

Auch auf der Theaterbühne war Becker zu sehen,

etwa am Residenztheater München.

Zum Sport und zunächst zur Handball-Europameisterschaft.

Da ist nach dem Spiel heute gegen Schweden für das deutsche Team

die Chance auf das Halbfinale weg -

denn am Ende war es eine weitere Niederlage.

Wie es dazu kam: Martin Schneider mit dem Spielbericht.

Mitte der zweiten Hälfte kommt die junge deutsche Mannschaft

gegen den Rekord-Europameister aus Schweden zum Ausgleich.

Die Hoffnung auf das Erreichen des Halbfinals ist da,

auch weil trotz aller Corona-Wirren

mit zwölf positiv Fällen die Moral stimmt.

Lukas Stutzke mit dem Anschlusstreffer zum 18:19.

Letztlich scheitern die Deutschen

aber an einer Vielzahl von "technischen Fehlern".

Das größte Minus im neu formierten Team des Bundestrainers.

Am Ende gewinnen die Schweden mit 25:21,

nicht immer so kunstvoll wie hier -

spielen am Dienstag gegen Norwegen ums Halbfinale.

Das Deutschland

durch die dritte Niederlage nacheinander verpasst hat.

In der Fußball-Bundesliga hat Spitzenreiter Bayern München

bei Hertha BSC Berlin deutlich mit 4:1 gewonnen

und seinen 6-Punkte-Vorsprung in der Tabelle verteidigt.

Zuvor hatte RB Leipzig den VfL Wolfsburg mit 2:0 besiegt

und damit die Krise der Niedersachsen verschärft.

Wolfsburg ist nun seit elf Pflichtspielen sieglos.

Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben sich beim Heim-Weltcup

der Skispringer in Titisee-Neustadt in starker Olympia-Form gezeigt.

Geiger, der schon das Springen gestern gewann,

landete auch heute mit Sprüngen auf 131 und 143 Meter

auf Platz 1 ganz oben auf dem Podest.

Eisenbichler belegte, wie am Vortag, den dritten Platz.

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev ist bei den Australien Open

in Melbourne frühzeitig ausgeschieden.

Der 24-jährige Hamburger verlor im Achtelfinale

gegen den Kanadier Denis Shapovalov deutlich mit 3:6, 6:7 und 3:6.

Zverev galt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres

als Mitfavorit auf den Titel.

Und zu guter Letzt unser Blick auf die nächste Woche.

Zwei Ereignisse haben wir ja in unserer Sendung

ja schon thematisiert:

die Präsidentschaftswahl in Italien und die nächste MPK zur Corona-Lage.

Damit beginnt Laura Barnick ihren Ausblick.

Montag wird erneut in der Ministerpräsidentenkonferenz

wie schon vor gut zwei Wochen über das weitere Vorgehen

in der Corona-Krise beraten.

Aufgrund der steigenden Zahlen sind unter anderem Neuregelungen

bei PCR-Tests geplant.

Ob es weitere Lockerungen oder im Gegenteil

Verschärfungen geben wird, entscheidet sich morgen.

Am Mittwoch wird im Deutschen Bundestag

über die Einführung einer Impfpflicht

gegen das Coronavirus debattiert.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will eine schnelle Umsetzung.

Sollte sich das Parlament für die Impfpflicht entscheiden,

könnte diese bereits ab April oder Mai gelten.

Wie hier im vergangenen Jahr wird der Bundestag am Donnerstag

an die Verbrechen des Holocaust zu erinnern.

In der Gedenkstunde wird die KZ-Überlebende

Inge Auerbacher für die Opfer des Nationalsozialismus sprechen.

Zudem wird Israels Parlamentspräsident Levy

eine Rede halten.

2021 trafen sich die Grünen zu ihrem Parteitag nur digital.

Ab Freitag wird das wieder so sein.

Dann sollen neben einem neuen Bundesvorstand

auch die Co- Vorsitzenden gewählt werden.

Ricarda Lang und Omid Nouripour

gelten als aussichtsreichste Kandidaten.

Und noch der Blick aufs Wetter zum Start in die neue Woche:

Morgen im Westen und Süden ein paar größere Auflockerungen.

Sonst meist stark bewölkt oder neblig-trüb.

Vor allem im Osten auch etwas Sprühregen.

Höchstwerte zwischen 3 und 9 Grad.

Die weiteren Aussichten:

bis Mittwoch ruhiges Wetter mit etwas Sonne, aber auch vielen Wolken,

Nebel und etwas Sprühregen.

Ab Donnerstag stürmisch und deutlich wechselhafter

bei 1 bis 7 Grad.

Das wars von uns, mit Inspektor Barnaby geht's gleich weiter.

Um 00:30 Uhr gibt es dann die nächste "heute express".

Und uns morgen wieder, dann aber erst um 22:45 Uhr.

Bis dahin, auf Wiedersehen.